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Frühtraumatisierte brauchen länger

„Was haben Sie nur so lange gemacht, dass Sie so alt dabei geworden sind?“, fragt der ältere Herr. Verzweifelt wird gesucht. Warum ein Jahr länger in der Schule? Warum Arbeitslosigkeit und laue Jobs? Warum immer noch nicht verheiratet? Warum keine Kinder? Die anderen sind schon lange weiter. Schamesröte steigt auf und mit ihr kommen diffuse Schuldgefühle. „Ja, was habe ich nur so lange gemacht?“ Die Antwort lautet: „Die anderen Kinder konnten spielen. Sie konnten ruhig schlafen. Während ich die Nächte in Angst und Schlaflosigkeit verbrachte. Das kostet Zeit.“ Traumatisierte brauchen länger. Sie können dieselben Ziele erreichen. Aber sie brauchen mehr Pausen.Weiterlesen

Das schwere frühe Trauma. Die Angst zur Entwicklung nutzen

Das Haus – ein wichtiges Symbol für den Wohnort der Seele. Es ist schön, sich geborgen und zu Hause zu fühlen. Vielleicht hast Du das Gefühl, dass Du Dich gar nicht geborgen fühlst. Das grundlegende Geborgenheitsgefühl entsteht besonders in den ersten Monaten in der Beziehung zu Mutter und Vater. Die Mutter ist wohl der bedeutsamste Mensch in unserem Leben, denn die ersten Lebensmonate verbrachten wir in ihrem Körper. Wenn wir schon früh von der eigenen Mutter traumatisiert wurden, ist es vielleicht als würde ein Stück unserer Seele unmittelbar zerstört. Wie dies ungewollt passieren kann, zeigt z.B. die Säuglingsforscherin Beatrice Beebe in ihrem Video (Youtube, ab Minute 27). Weiterlesen

Zu viel des Guten – wenn Gutes plötzlich kippt

„Immer, wenn ich mich wohlfühle, bekomme ich plötzlich Angst“, sagen wir vielleicht manchmal. Oder: „Ich bin morgens oft gut gelaunt und dann, ganz plötzlich, fühle ich mich wieder unzufrieden.“ Bei genauerem Hinsehen lässt sich oft erkennen, was die Stimmung umschlagen ließ. Doch wenn wir ein psychisches Leiden haben, finden wir eben oft keine Erklärung dafür. Die Ursachen liegen oft schon in der Kindheit. Wenn ein Baby Hunger hat und nach der Mutter schreit, dann beruhigt es sich, wenn es etwas zu essen bekommt. Es kommt dann der Punkt, an dem es satt und zufrieden ist. Die gesunde Mutter erkennt das, nimmt Abstand und lässt das Kind in Ruhe. Wenn es hier an Feinfühligkeit fehlt, überfüttert sie das Kind vielleicht. Aus der „guten Brust“ wird sozusagen eine „verfolgende Brust“, um es mit Worten der Psychoanalytikerin Melanie Klein (1882-1960) auszudrücken. Das, was zuerst gut war für das Baby, die Nahrung, wird zum verfolgenden Fluch. Weiterlesen

Wir müssen nicht immer „machen“

"Da muss jetzt unbedingt etwas passieren. Was soll ich tun?" Nichts. Manchmal einfach nichts. Oder sogar öfter mal nichts. Wir kommen so oft in Bedrängnis, weil wir ständig das Gefühl haben, dass wir aktiv etwas tun sollen. Wir wollen immer sofort reagiere...

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Auch das Abwesende bestimmt unsere Identität

Kaum etwas beschäftigt uns mehr als die Abwesenheit von etwas oder jemandem. Die Abwesenheit der Mutter ist für das kleine Kind das Dasein von furchtbarem Schmerz. Die abwesende Mutter wird zur bösen Mutter. Der Partner, der uns verlässt, wird wichtiger denn je. Das Kind, das wir nie bekommen konnten, betrauern wir jahrelang, vielleicht ein Leben lang. Das, was wir nicht haben oder sind, bestimmt unser Leben genauso wie das, was da ist. „Der Frank – das war doch der, der nie rechnen konnte.“ „Wir sind der Laden, der nie Butter hat. Der Laden, der nie Öl hat, ist da vorne.“ „Ich bin die einzige Autorin, die noch nicht bloggt.“ Weiterlesen

Mindful Eating: Über die Vor- und Nachteile des Essens am Tisch oder auf dem Boden

Wenn Du Deine Ernährung umstellst, um dauerhaft gesünder zu leben, nimmst Du vielleicht vieles auf Dich. Doch eines fehlt vielleicht dabei: das Essen zu relativ festen Zeiten am Tisch oder gar auf dem Boden. Für viele ist das eine sehr schwierige Übung. We...

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Dein Leid, mein Leid, unser Leid? DAS Leid.

Es beginnt am Anfang des Lebens, wenn der Schwangeren gesagt wird: „Schmerzen unter der Geburt müssen heute nicht mehr sein.“ Die Frau erhält eine Periduralanästhesie (PDA). Doch das Leiden ist nicht unbedingt nur gleich „Schmerz“: „Ich habe unter der Blasenlähmung durch die PDA gelitten und hinterher hatte ich höllische Kopfschmerzen“, sagt die junge Mutter nach der Geburt. Wir wollen so gerne Leiden beseitigen – doch schaffen wir dadurch oft auch neues Leiden. Dass der Geburtsschmerz – ebenso wie manch anderer Lebensschmerz – seinen Sinn haben kann, wird von vielen nicht so gesehen. Doch manchmal spüren wir diesen Sinn mitunter selbst – oft erst im Nachhinein. Weiterlesen

Der psychische Schmerz der Wechseljahre: Mit dem Ende der Tage sind die Tage nicht zu Ende

Für Mädchen ist es ein besonderes Ereignis, wenn sie das erste Mal ihre Tage bekommen. Für viele Eltern ist es das Signal, mehr Abstand zu halten. „Meine Mutter hat mich oft geschlagen, aber das hat aufgehört, als ich meine Tage bekam“, erzählen manche Frauen. Die Periode empfanden sie wie einen Schutz. Das Ufer des Erwachsenseins ist erreicht. Die Periode bestimmt von nun an den Lebensrhythmus. Mit einem Mann zu schlafen bedeutet lange Zeit auch, dass daraus neues Leben entstehen könnte. Neigt sich die Periode dem Ende zu, empfinden viele Frauen das als Befreiung, aber mancher wird’s auch schwer ums Herz. Das war’s gewesen. Das erste spürbare Ende des Lebens naht – die Blätter an den Bäumen werden gelb. Weiterlesen

Entscheidungen treffen – aber wie?

Manchmal scheint es unmöglich, sich zwischen zwei Dingen zu entscheiden. Es sieht aus, als hättest Du nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Für so manche Entscheidung ist es wichtig, sich ausreichend Informationen zu beschaffen. Doch manchmal scheint das...

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Schlaf gut! So sieht normaler Schlaf aus

Der Schlaf einer Nacht besteht aus etwa vier bis fünf Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus enthält fünf Schlafphasen (so wie ein Jahreszyklus aus den Phasen Frühjahr, Sommer, Herbst, Winter und Karneval besteht). Jede Phase lässt sich im Elektroenzephalogramm (E...

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