Familienlos

Früher waren sie alle noch da. Die Geburtstagsfeiern fanden immer statt. Dann starben Oma und Opa, trennten sich Onkel und Tante, zog man weg, weil man ja beruflich flexibel sein muss. Nun schaust Du Dich um: Wo sind sie alle hin? Die Daten im Jahr sind immer noch dieselben. Stichtage versetzen Dir einen Stich. Du sehnst Dich nach Familie. Und siehst, wie die Nachbarin ihre demente Schwiegermutter entkräftet zum Arzt fährt. So will man’s doch auch nicht. Wie wollen wir’s dann?

Wir wollen vielleicht eine Familie ohne Zwang. Wir wollen sprechen können, mit Sorgen auf ein offenes Ohr treffen, verstanden werden, verbunden sein, die Geburtstage wieder in den Kalender eintragen. Aber da ist niemand. Ob mit oder ohne Familie – Du bist oder fühlst Dich vielleicht familienlos. Du kannst Dir nicht so einfach eine Familie erschaffen. Manchmal ist es auch zu spät. Dann braucht’s Ersatzfamilien. Familiengefühle. Die können neu entstehen. Mit neuen Menschen. Wenn wir uns mit dem Fremden anfreunden und es uns vertraut machen.

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 17. April 2016
Aktualisiert am 29.11.2024

2 thoughts on “Familienlos

  1. Banjo sagt:

    Freunde sind wie eine Familie die man sich aussucht .

  2. Melinas sagt:

    Das Gegenteil kann auch schlimm sein….sog. Familienfeiern waren bei uns der Horror und als die sog. Familie auseinander brach (sie war ohnehin nie eine ‚Einheit*) war nur grenzenlose Erleichterung da…das gibt es auch.

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