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Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Suizidalität – das Gefühl, dass einem nicht mehr zu helfen ist

Suizidalität – das Gefühl, dass einem nicht mehr zu helfen ist

04.10.2018 von Dunja Voos 1 Kommentar

Menschen, die sich umbringen möchten, haben das Gefühl, dass ihnen nicht mehr zu helfen ist. Sie fühlen sich, als wären sie in einer Zange. Ihre Probleme, ihre Gefühle von Sinnlosigkeit und Leere erscheinen so groß, dass sie sich ganz erleichtert fühlen, wenn sie sich vorstellen, zu gehen.

Selbstmord als Ausweg zu sehen ist auch ein „gesunder“ Anteil der Psyche

Wie eine große Wiese erscheint manchen Verzweifelten die Vorstellung vom Tod. Das ist aber auch ein gesunder Anteil der Psyche. Immerhin haben die Betroffenen die Vorstellung von einer Lösung und von einer guten Art von Ruhe. Noch schlechter geht es den Menschen, die so große Angst vor dem Tod oder „ewigem Leben“ haben, dass selbst Selbstmord für sie nicht wie ein psychischer Ausweg erscheint. „Selbstmord ist keine Lösung“, sagen manche. Die aber, die sich umbringen möchten, sehen das anders: „Wenn ich tot bin, habe ich ja keine Probleme mehr.“ Das ist logisch. Aber auch bei lebensmüden Menschen gibt es fast immer noch den Wunschfunken, weiterzuleben.

Einsamkeit und Sehnsucht

Wohl die meisten, die sich umbringen wollen, fühlen sich unendlich einsam. Gleichzeitig ist da oft noch eine große Sehnsucht: „Ich sehne mich nach Ruhe, Geborgenheit, Freiheit, Sorglosigkeit, Schuldlosigkeit, Schuldenfreiheit, Schmerzfreiheit, Neuanfang, Beziehung, Liebe.“ In ihrer Vorstellung kann nur noch der Tod diese Sehnsüchte erfüllen. Aber so mancher stellt fest, dass auch das Leben noch neue Wendungen bringen kann.

Entscheidend ist die innere Welt

Wir alle kennen es, dass wir mit verschiedenen Lebensgefühlen durch die Welt gehen. Sind wir in einem bestimmten Lebensgefühl drin, können wir uns ein anderes kaum vorstellen. Es gibt Zeiten, da sind wir zufrieden und glauben, nichts bringt uns mehr aus der Ruhe. Vielleicht war man als Kind glücklich und fühlt sich seit der Pubertät gefangen. Wer körperlich oder psychisch krank ist, wer den Tod anderer Menschen verkraften muss, wer missbraucht wurde, Gewalt erlebt, in Rechtsstreitereien verwickelt oder in Schulden versunken ist, der fühlt sich unbeschreiblich schrecklich. Oft über viele Jahre. Außen scheint es keine Perspektiven mehr zu geben und es scheint, als ob sich auch das innere Erleben nicht mehr ändern könnte.

Neues Empfinden

Die innere Welt erscheint vollkommen hoffnungslos – und auch die äußere Situation gibt oft wenig Anlass zur Hoffnung. Das innere Erleben kann sich oft aber dennoch wieder verändern. Wir wissen, wie anders wir uns fühlen, wenn ein schmerzender Zahn gezogen wurde oder wenn wir verliebt sind. Andere Erlebensweisen sind immer möglich. Nur ist es oft schwierig, sich wieder besser zu fühlen, wenn alles auswegslos und am Ende erscheint. Jeder Lösungsversuch endet in einer neuen Sackgasse. Man fühlt sich getrieben und wie gefangen in einem Irrgarten.

„Es ist mir peinlich, ich bin schuldig, ich kann’s nicht mehr rückgängig machen!“

Gerade junge Menschen in auswegslosen Situationen fühlen sich oft unglaublich schuldig. Manche haben etwas getan, was nie wieder gutzumachen oder rückgängig zu machen ist. Manche Menschen fühlen sich unglaublich „falsch“ in dieser Welt und sie sind sich sicher, dass es nur ihnen so geht. Viel zu simpel werden die Probleme in Informationsblättchen oder bei Beratungsstellen dargestellt. Innen drin tobt ein existenzieller Kampf.

Manche fühlen sich wie auf „Auto-Run“ gestellt. Sie fühlen sich, als müssten sie dem Ende zurennen, ohne dass es noch einen Halt gäbe. Und wünschen sich oft doch, dass sie jemanden finden, der sie hält.

Psychoanalyse bietet gute Chancen

Viele Menschen mit Suizidgedanken sagen, dass Tabletten ihnen nicht helfen. Das wundert mich nicht. Denn was sie suchen und brauchen, ist Beziehung. Oft wird es wie ein Kunstfehler dargestellt, wenn der Arzt keine Medikamente verabreicht. Ich halte es für einen größeren Kunstfehler, wenn der Arzt dem Hilfesuchenden nicht auch Beziehung anbietet. Gespräche, Nähe, Verstehen. Eine Psychoanalytische Therapie im Sitzen (2-mal pro Woche) oder eine Psychoanalyse im Liegen (3- bis 4-mal pro Woche) bietet die Möglichkeit, eine enge Beziehung zu einem Therapeuten aufzubauen.

Wie soll das gehen?

Der Analytiker erkundet mit dem Patienten zusammen die innere Welt des Patienten. Und viele stellen erstaunt fest, wie sich die innere Welt verändern kann, auch, wenn sich an der äußeren Welt zunächst kaum etwas verändert. Obwohl die äußere Situation zunächst dieselbe bleiben mag, verändert sich durch die Beziehung die innere Welt. Viele fühlen sich plötzlich wieder anders – sie haben wieder mehr Kraft und neue Bilder. Aber man braucht sehr viel Geduld – das Schwierigste ist es meistens, die richtigen Menschen zu finden.

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Buchtipps:

Dunja Voos:
Psychoanalyse tut gut
Psychosozial-Verlag 2011
www.amazon.de/Psychoanalyse-tut-gut-Ratgeber-Hilfesuchende/dp/383792145X

Pema Chödrön:
Die Weisheit der Ausweglosikgeit
www.amazon.de/Die-Weisheit-Ausweglosigkeit-Pema-Chödrön/dp/3924195994/

Dieser Beitrag erschien erstmals am 12.5.2014
Aktualisiert am 4.10.2018

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Kategorie: alleinerziehend, Depression, Lebenshilfe, Psychische Störungen, Psychoanalyse Stichworte: alleinerziehend, Depression, Lebenshilfe, Persönlichkeitsstörung, Psychoanalyse, Psychotherapie

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Kommentare

  1. Fips meint

    06.04.2015 um 8:35

    Bei Hesse „Unter´m Rad“ ist das Finden eines Baumes, an dem sich Hans Giebenrath beschließt zu erhängen, der tröstliche Gedanke, der mit der Zeit den Anspruch an ihn, sein weggenommenes Leben lindert. Diese Linderung löst vom Genügen und Genügsamseinmüssen. Er wird – für ihn besehen – riskant, tut Dinge, die er mit Konsequenzaufnahme, nicht getan hätte. Er fühlt sich leichter, geradezu beschwingt durch die Aussicht auf Endlichkeit. Was vorher hemmte, wird frei. Auch seine Trauer um sein von anderen verplante und gehemmte Leben. Das verhinderte Selbst, hindert sich selbst nicht mehr, sondern beginnt zu werden.

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