Manche Psychoanalytiker und Psychotherapeuten haben keinen Kassensitz, das heißt, die Krankenkassen übernehmen nicht so selbstverständlich die Kosten wie bei einem Vertragspsychotherapeuten (ein Vertragspsychotherapeut hat Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen geschlossen). Psychologen oder Ärzte mit abgeschlossener Psychoanalyse- bzw. Psychotherapie-Ausbildung können jedoch nach dem „Kostenerstattungsverfahren“ mit den gesetzlichen Krankenkassen zusammenarbeiten. Weiterlesen

„Ich wache nachts oft auf, bekomme Herzrasen und dann eine furchtbare Panikattacke.“ Nicht wenige Menschen kennen plötzliche Panikattacken in der Nacht. Es gibt viele Erklärungen: zu schwere Kost am Abend, vorbewusste Gedanken im Halbschlaf, beängstigende Träume, sexuelle Konflikte, körperliche Ursachen wie Schilddrüsenfunktion, Medikamente oder Unterzuckerung werden häufig genannt. Doch was kaum berücksichtigt wird ist die Frage nach der Körperhaltung. Weiterlesen
Der Patient hat Familie und Kinder, während man selbst unter seiner Familienlosigkeit leidet. Sie spricht mehrere Sprachen, sie hat schönere Beine, eine bessere Gesundheit, mehr Geld, weniger Frühtraumatisierungen und ist jünger als man selbst. Vor dem Psychoanalytiker macht der Neid nicht Halt. Und es ist oft sehr schwierig, in den neidischen Momenten bei sich zu bleiben und die Situation genau zu analysieren: Was ist eigener, verständlicher Neid? Wo spüre ich als Analytiker den Schmerz des eigenen Mangels? Wo verstärkt der Patient meinen Neid? Reagiere ich sadistisch aufgrund meines Neides? Weiterlesen

Wenn Du häufig unter Rückenschmerzen und vielleicht auch unter (unerklärlicher) Atemnot leidest, kannst Du Dich einmal selbst beobachten: Vielleicht merkst Du, wie bei bestimmten Bewegungen beim Sport oder beim Spazierengehen plötzlich das Gefühl auftaucht, schwerer Luft zu bekommen. Vielleicht kannst Du auch Atemgeräusche hören wie bei einem Asthmatiker. Hier zeigt sich vielleicht, wie die Verkrampfung der Rückenmuskulatur auch zur Verkrampfung der Atemmuskulatur, vielleicht sogar der Bronchialmuskulatur führen kann. Weiterlesen
Die „Melancholie der Erfüllung“ kennen vielleicht viele von uns – wir schaffen die Prüfung und sind endlich in dem Beruf, den wir uns gewünscht haben. Doch die erwartete Freude bleibt aus. Da ist man endlich genesen von einer langwierigen Krankheit oder man hat endlich die große Liebe gefunden. Und doch fühlt man sich vielleicht seltsam schwer, gedrückt, unglücklich, einsam und gequält. Wenn Glück depressiv macht, kann das viele verschiedene Ursachen haben, die oft weit in die Kindheit, ja vielleicht sogar bis in die Babyzeit oder vorgeburtliche Zeit zurückreichen.Weiterlesen

Schon Sigmund Freud beschreibt in seinem Werk „Die Traumdeutung„, dass in den Träumen meistens auch sogenannte „Tagesreste“ enthalten sind. Auch heute wissen Traumforscher: Man träumt vorrangig von dem, was einen auch aktuell im Wachen am Tag zuvor beschäftigt hat (welt.de: Flüchtige Botschaften der Seele, von Wolfgang Merkel). Der Begriff „Kontinuitätshypothese“ bedeutet in diesem Zusammenhang also, dass das, was uns am Tag beschäftigt, uns auch in der Nacht beschäftigt. „Die Träume spiegeln das Wachleben wider“ (Schredl, Michael 2018). Weiterlesen
„Ich will jetzt jeden Tag eine halbe Stunde ums Feld spazieren“, sagen wir uns. Ein guter Vorsatz, doch oft wird er zum Krampf. Manche schaffen über diesen Vorsatz den Weg zum regelmäßigen Gehen, andere wiederum quälen sich damit, dass sie es „schon wieder nicht“ geschafft haben. Wer gesund leben und sein eigener Arzt sein möchte, dem tut es gut, den Blick zu weiten. Weiterlesen

Wenn sich ein Psychotherapie-Patient das Leben nimmt, kann der Psychotherapeut trauern wie nach dem Tod eines Angehörigen. So ging es mir selbst – und so wird es auch im Deutschen Ärzteblatt beschrieben: „Selbstfürsorge: Wenn Patienten sterben“ (PP 10, Ausgabe November 2011, Seite 506). Viel wird darüber nicht gesprochen, denn Schuld und Scham spielen eine große Rolle. Wenn der Patient, dem man helfen wollte, aus dem Leben scheidet, hinterlässt dies auch das Gefühl des Scheiterns. Mitunter tauchen dramatische Ängste auf: „Ob jetzt wohl die Polizei zu mir kommt?“, fragt man sich als Therapeut – und manchmal ist es so. Oft wird der Tod des Patienten sehr still verarbeitet: „Ich habe tagelang nur geweint“, erzählt ein junger Psychoanalytiker. Weiterlesen