Ich weiss es eben nicht

„Du musst doch wissen, was Du willst!“, höre ich. „Ja hast Du denn gar keinen Plan?“ Nein. Ich weiß es nicht. Schon eine geraume Weile nicht. „Woher soll denn das Geld kommen? Welche Stelle willst Du denn? Oder willst Du lieber selbstständig sein? Willst Du da eigentlich immer wohnen bleiben? Hast Du schon das Ergebnis Deiner Untersuchung? Meinst Du, Du hältst das kräftemäßig durch?“ Und die freudige Antwort ist immer wieder: Ich weiß es nicht. Der Mensch denkt, Gott lenkt. Manchmal fühlen wir uns gedrängt, uns zu entscheiden, die Richtung zu kennen und die Dinge zu wissen. Einen Plan zu haben. Doch wir wissen es eben nicht.
Schauen und Warten.
Oft müssen wir einfach warten. Darauf, dass sich ein Gesetz ändert, damit wir weiterkommen. Darauf, dass in uns ein Wunsch entsteht oder eine Gewissheit. Darauf, dass wir überhaupt eine wichtige Frage stellen können oder einer Antwort begegnen – in Form eines Bildes, eines Buches, einer Bewegung oder eines Gesprächs. Wir setzen uns viel zu oft selbst unter Druck. Doch das Leben ist wie die Verdauung und das Einschlafen: Man kann es kaum bewusst beschleunigen. Irgendwann meldet „Es“ sich von selbst. Und dann können wir ungeheuer zielstrebig sein – mit einer tiefen Sicherheit, die aus uns selbst kommt.
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Links:
Alan Watts:
Trust the universe
https://www.youtube.com/watch?v=sR7hKJd7-6k
„‚I don’t know‘ is the same as ‚I love‘.“
„The way to becom one with the universe, is to trust it.“
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.12.2018
Aktualisiert am 26.5.2025