Tipps gegen Flugangst

Wenn Du unter Flugangst leidest, gibt es ein patentes Mittel: einfach nicht ins Flugzeug steigen. Doch dadurch kannst du wunderbare Chancen verpassen. Hier ein paar Tipps, wie du Flugangst lindern kannst: 1. Das „Drumherum“ muss stimmen: Denke genau darüber nach, warum du diese Flugreise antrittst. Wenn dein Partner auf diese Reise gepocht hat, dann kann dieser Konflikt Flugangst hervorrufen. Vielleicht hast du klein beigegeben, obwohl du lieber einfach an die Nordsee gefahren wärest.

Hinterfrage dich: Warum hast du „Ja“ zu dieser Reise gesagt? Was erhoffst du dir und welche Probleme bereitet dir diese Reise? Allein das bewusste Nachdenken darüber kann dich wieder in einen aktiveren Zustand versetzen – du fühlst dich dann möglicherweise etwas weniger ausgeliefert.

Vielleicht ärgerst du dich über deinen Vorgesetzten, der dich zu einem Geschäftstermin überredet hat, obwohl du sowieso schon unter Druck stehst. Vielleicht fürchtest du duch aber auch vor einer persönlichen Entwicklung und davor, „den Boden unter den Füßen zu verlieren“. Wenn diese Gefühle deutlich werden, kann die Flugangst zurückgehen (z.B. indem du auf dem Flug deine Kündigung planst). Wenn du die Beziehungen am Boden so weit klärst, dass du deine Reise zufrieden antreten kannst, kann deine Flugangst zurückgehen.

2. Sorge für dein Wohlgefühl: Versuche, die Flugreise ausgeschlafen oder zumindest ausgeruht anzutreten. Sorge für ausreichend Bewegung vor dem Flug oder iss noch einmal etwas Leckeres. Nimm dir einen schönen Duft mit. Je zufriedener du bist, desto weniger stark wird sich die Flugangst breit machen.

3. Erinnere dich daran, dass du immer mit dem Boden verbunden bleibst: Du sitzt während des Fluges nicht im „luftleeren“ Raum. Luft kann hart wie der Boden sein. Die Piloten sind über Funk mit dem Boden verbunden und auf den Fluganzeigetafeln steht die Zeit, zu der die Landung erwartet (expected) wird. Und auch du bist vielleicht in Gedanken verbunden mit den Menschen, die du gerade verlassen hast, die dich vielleicht empfangen werden oder die du noch kennenlernen wirst. Wenn dich niemand empfängst und du dich einsam fühlst, hab Mitgefühl mit dir selbst. Du kannst davon ausgehen, dass du diesen Schmerz mit irgendjemand anderem teilst. Gib der Traurigkeit genügend Raum.

4. Stelle dir vor, wie du dich nach der Reise fühlen wirst: Der Gedanke an das, was nach dem Flug kommt, kann je nach Situation beunruhigen oder beruhigen. Sorge vor dem Flug davor, dass du am Ziel etwas Angenehmes vorfindest. Informiere dich gut über deinen Zielort und suche dir online vielleicht schon mal ein Café für die Ankunft aus.

5. Grenze dich ab: Die starke Nähe zu den vielen anderen Fluggästen macht Angst. Wärest du mit einer Forschergruppe auf einem Parabelflug, hättest du vielleicht sehr viel weniger Angst. Grenze dich ab. Nimm dir etwas Nettes mit, das dir Geborgenheit schenkt. Je gemütlicher du es dir an deinem Plätzchen machen kannst, desto weniger fühlst du dich durch die anderen bedrängt. Bemerke, dass du auch einen Innenraum hast – zum Nachdenken und Atmen. Der Raum gehört nur dir. Schaue, ob im Flugzeug nette Menschen sind.

6. Und wenn die Angst doch kommt? Sei gut zu dir selbst und versuche, freundlich mit dir zu sprechen. Du musst dir nichts beweisen. Manchmal helfen auch bestimmte Vorstellungen: Wo würdest du dir wünschen, dass endlich mal was den Bach runtergeht? Wen würdest du am liebsten in den Wind schiessen?

Und das sagt Freud zur Flugangst: „Wir getrauen uns nicht, eine Anzahl von Unternehmungen in Betracht zu ziehen, die gefährlich, aber eigentlich unerlässlich sind wie Flugversuche, Expeditionen in ferne Länder, Experimente mit explodierbaren Substanzen. Uns lähmt dabei das Bedenken, wer der Mutter den Sohn, der Gattin den Mann, den Kindern den Vater ersetzen soll, wenn ein Unglück geschieht. Die Neigung, den Tod aus der Lebensrechnung auszuschließen, hat so viele andere Verzichte und Ausschließungen im Gefolge. Und doch hat der Wahlspruch der Hansa gelautet: Navigare necesse est, vivere non necesse! Seefahren muss man, leben muss man nicht.“ (Sigmund Freud: Zeitgemäßes über Krieg und Tod (1915): Die Enttäuschung des Krieges, Projekt Gutenberg)

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Links:

Bettina Varnholt:
Mit Hypnose Flugangst überwinden
www.flugangstlos.de

Lufthansa
www.flugvertrauen.de

Flugangstseminare von Flugkapitän Rainer Plesse
fliegentspannt.wordpress.com

360 Grad – Geo Reportage
Die Windreiter der Anden
Mit Klaus Ohlmann, arte-TV 2013
www.mountain-wave-project.com

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 7.11.2011
Aktualisiert am 18.6.2025