Ohnmachtsgefühle – wie mit ihnen umgehen?

Du fühlst dich ohnmächtig – sei es, weil du verlassen wurdest, sei es, dass du dein Kind verloren hast oder dass du nicht weißt, wie es beruflich oder finanziell weitergehen soll. Stundenlang liegst du nachts wach. Wie sollen wir bloß mit dieser Hilflosigkeit umgehen? Schwierig, da etwas zu raten, denn manche Lebenssituationen lassen sich nur äußerst schwer verändern. Manchmal wird eine Phase der Ohnmacht, die wir für kurzfristig hielten, zu einem chronisch langen Leiden.

Das Schlimme ist, dass man nichts machen kann. Und doch: Wir können wahrnehmen und beobachten. Wie fühlt sich Ohnmacht an? Aus dieser Meditation können wir eine Menge machen: Wir können es niederschreiben, Gedichte erfinden, malen, mit anderen darüber sprechen, uns in die Stille zurückziehen oder Pläne schmieden. Vielleicht das Wichtigste ist, dass wir bemerken, wenn wir von der Ohnmacht in Allmachtsgefühle umschwenken. Wir werden haben dann vielleicht das Gefühl, alles aushalten zu können oder alles erreichen zu können, wenn wir nur wollen.

Ohnmacht abwehren kann unglücklich machen

Wir wollen keine Ohnmacht spüren, daher haben wir allerhand Abwehrmechanismen, die wir manchmal gar nicht bemerken. Wenn wir zum Beispiel auf andere Druck ausüben, scheint die eigene Ohnmacht bei den anderen zu sein und wir meinen, wir könnten sie dann besser kontrollieren. Doch wir fühlen uns latent unglücklich, ohne zu wissen, warum. Es gehört eine Art von Stärke dazu, Ohnmacht auszuhalten. Es kann daraus Reife und Kreativität entstehen. Wir können uns langsam auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können. Irgendwann kommt die Kraft zurück – auch, wenn es mal etwas länger dauern kann …

Oft hilft es, sich in eine komplett andere Situation zu begeben, andere Menschen zu treffen oder den Ort zu wechseln. Man kann in seinem Notizblock in kleinsten Schritten einen „Schlachtplan“ entwerfen, Tee trinken, heiß duschen und neue Träume entwickeln.

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 30.1.2015
Aktualisiert am 22.6.2025

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