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Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Einsam mit oder ohne Familie

Einsam mit oder ohne Familie

17.12.2021 von Dunja Voos 3 Kommentare

„Ich habe Kinder, aber ich habe keine Familie“, las ich bei Mutterseelesonnig. Viele alleinerziehende Mütter können diesen Satz sehr gut nachempfinden. Wer chronisch einsam ist, ist es oft deshalb, weil er selbst keine Familie hat, auf die er sich verlassen kann, mit der er sprechen kann oder die auf gute Weise da ist. Manche haben auch tatsächlich keine Familie (mehr). Dann ist die Versuchung groß, zu glauben: „Wenn ich Familie hätte oder hoffentlich eines Tages haben werde, dann geht es mir gut.“ Doch während man es denkt, begeht der vermeintlich glücklich verheiratete Nachbar, Jurist und Vater von drei gesunden Kindern, Selbstmord. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Erfüllt sein so oder so

Manchmal (oder vielleicht auch jedes Mal) fühlt man sich inmitten der Familie einsam. Manchmal fühlt man sich einsam, während man alleine ist. Das Gefühl der Vitalität und des Erfülltseins kann unabhängig vom Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer Familie betrachtet werden. Sicher, wer psychisch gesund in einer psychisch gesunden, vielleicht gebildeten und vielleicht wohlhabenden Familie aufwächst, leidet meist weniger unter Einsamkeit. Doch wenn man schon mal einsam ist, kann man es auch als kreative Quelle nutzen. In der Einsamkeit hilft es nur selten, sich neidisch an andere Familien zu klammern oder krampfhaft einen Partner zu suchen, in der Hoffnung, dass es dann besser geht. Das Gefühl, erfüllt zu sein, hängt auch davon ab, ob man zu sich selbst und zu anderen einen guten Kontakt haben kann.

Man kann mit oder ohne Familie einsam sein. Man kann aber auch mit oder ohne Familie nicht einsam sein.

Wenn ich die Fähigkeit habe, in guten Kontakt mit anderen zu treten, kann sich dies wie ein Sicherheitsanker anfühlen. Egal, wie alt man ist oder wo man lebt: Es besteht die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, die erfüllend sind. Wenn mir diese Fähigkeit aber zeitweise fehlt oder sie gefühlt nie da war, dann wächst das Einsamkeitsgefühl manchmal ins Unermessliche. Häufig kann man an diesem Punkt in einer Psychoanalyse arbeiten.

Die eigene Kreativität wiederfinden

Einsamkeit bedeutet oft Lähmung. Die eigene Kreativität scheint erstickt zu sein. Sie wiederzufinden – auf welchem Wege auch immer – kann helfen, sich wieder mehr in Kontakt mit sich selbst und auch mit anderen zu fühlen. Manchmal sind die Durststrecken im Leben sehr lang und man fühlt sich resigniert und ermattet. Kein Funke Kreativität scheint mehr da zu sein, besonders in der dunklen Jahreszeit. Doch wenn die Kreativität wieder wach wird, geht die Einsamkeit meistens zurück.

Es macht uns Angst, wenn niemand da ist, der sich verpflichtet oder familiär verbunden genug fühlt, uns zu helfen, wenn wir in Not sind. Wer kommt uns im Krankenhaus besuchen, wenn wir da liegen? Der beste Schutz gegen die Einsamkeit kann zwar die Familie sein, aber es kann auch das Gefühl sein, sich leicht mit anderen Menschen emotional verbinden zu können.

Aufmachen

Wer einsam ist, macht die innere Türe oft zu und bemerkt nicht mehr, dass er von anderen geliebt wird. Wir kennen es selbst: Wir mögen einen anderen unglaublich gerne, vielleicht lieben wir ihn sogar, aber es kommt bei ihm nicht an. Er hat das Gefühl, ungeliebt und ungewollt zu sein. So können wir es uns auch andersherum vorstellen: Der andere will uns seine Zuneigung und Fürsorge zusenden. Doch manchmal wird sie erst wieder spürbar, wenn wir unsere Tür dazu wieder öffnen können.

Es ist ähnlich wie mit dem Einatmen: Wir atmen tagsüber unbewusst ein, im Stress manchmal ungeheuer flach. Wir nehmen nicht mehr wahr, wie die Luft um uns herum riecht und wie sie auf uns wirkt. Manchmal kann es gelingen, innezuhalten und bewusst einzuatmen, die Nasenflügel zu spüren, den Lufthauch zu spüren. Man öffnet dann sein Törchen wieder und bemerkt die frische Luft.

Mit der Einsamkeit ist es dasselbe: Man kann versuchen, im Gespräch mit dem anderen, bewusst sein Törchen zu öffnen und ihn in die eigene Innenwelt zu lassen, wohl wissend, dass auch der andere dieselbe Einsamkeit kennt wie man selbst, weil Einsamkeit menschlich ist.

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Links:

  • WikiHow: Ein gutes Leben ohne eine gute Familie führen
  • Selbsthilfehelden: 10 Merkmale einer dysfunktionalen Familie

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 12.12.2017
Aktualisiert am 17.12.2021

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Kategorie: alleinerziehend, Gefühle, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: alleinerziehend, Depression, Einsamkeit, Emotion, Kurze_Geschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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Kommentare

  1. Kati meint

    12.12.2017 um 23:11

    Vielen Dank für Ihre Antwort Frau Voos ! !

  2. Dunja Voos meint

    12.12.2017 um 21:21

    Liebe Kati,
    vielen Dank für Ihren Kommentar! Das ist schon viel wert, dass Sie eine Therapie machen und Sie genügend Vertrauen zu der Therapeutin haben, um sich ihr zu öffnen. Wenn die vertrauensvolle Beziehung zum Therapeuten eine Weile besteht, kann sich das Vertrauen auch auf andere Menschen ausweiten, aber da braucht man häufig Geduld.
    Wie man wieder „aufmachen“ kann, habe ich hier beschrieben: https://www.medizin-im-text.de/2017/47937/und-dann-habe-ich-zugemacht-aber-wie-macht-man-wieder-auf/
    Aber Texte nützen oft nur wenig, weil das eigene Leben so ganz anders aussieht. Es ist ein geduldiges „Herumprobieren“, aber vor allen Dingen auch „Wahrnehmen“.
    Zur Kreativität: Hier dachte ich an Flow-Zustände, in denen man sich in sein Tun vertieft wie ein Kind in sein Spiel. Da vergisst man alles um sich herum und fühlt sich auch nicht mehr so einsam. Wenn wir kreativ sind, haben wir eine gute Verbindung zu uns selbst. Manchmal können z.B. aus dem „Einsamkeits-Leid“ tolle Texte/Beiträge/Bücher/Gedichte entstehen.
    Viele Grüße und einen guten Weg!
    Dunja Voos

  3. Kati meint

    12.12.2017 um 21:09

    Liebe Frau Voos,

    vielen lieben Dank für diesen Artikel!! Ich habe seit Wochen mit schrecklichen Einsamkeitsgefühlen zu kämpfen, auch unter Menschen (das ist eine innere Einsamkeit ). Mir war gar nicht bewusst, dass man sich auch in einer intakten Familie einsam fühlen kann. Vielleicht nur dann, wenn man diese Einsamkeit schon von Kindheit an mit sich herum trägt.
    Im Moment lass ich nur meine Therapeutin mich innerlich etwas berühren, ich würde so gerne auch wieder andere an mich ranlassen, nur ich weiß gerade nicht wie!
    Wie kann man denn wieder aufmachen? Und wie meinten Sie das bzgl der Kreativität wieder finden? Das habe ich nicht ganz verstanden!

    Liebe Grüße
    Kati

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