Der Säuglingsforscher René Spitz (1887-1974) bzeichnete die Mundhöhle als „Urhöhle“, weil er davon ausging, dass der Säugling die frühesten und wichtigsten Erfahrungen mit dem Mund macht. Erst an zweiter Stelle standen für ihn die Sinneserfahrungen, die mit den Augen gemacht werden. (René Spitz war ungarischer Abstammung und ließ sich bei Sandor Ferenczi zum Psychoanalytiker ausbilden. Später machte er eine Lehranalyse bei Sigmund Freud. Quelle: Wikipedia)
Kinder
Selma Fraiberg
Selma Fraiberg (1918-1981) war eine US-amerikanische Kinder-Psychoanalytikerin. Sie ist eine wichtige Begründerin der Mutter-Kind-Psychotherapie. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Selma Fraiberg
Emotionelle Erste Hilfe (Buchtipp)
Das Buch „Emotionelle Erste Hilfe“ kann ich Eltern von Schreibabys wärmstens empfehlen. Der Autor und Körperpsychotherapeut Thomas Harms beschreibt mit viel Einfühlungsvermögen, welche Ursachen hinter dem exzessiven Schreien eines Babys möglicherweise stecken. Er zeigt, wie hilflos sich die Eltern fühlen, aber auch, wie sie mithilfe der „Selbstanbindung“ und bewussten Atmung neue Kraft schöpfen können.
Thomas Harms:
Emotionelle Erste Hilfe
Bindungsförderung, Krisenintervention, Eltern-Baby-Therapie
Leutner-Verlag 2008
15,80 €
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Links:
Emotionelle Erste Hilfe Deutschland (mit Therapeutenadressen)
Zentrum für primäre Prävention und Körperpsychotherapie (ZePP, Bremen)
Affektansteckung
Wenn ein Baby oder Kleinkind in einer Gruppe weint, dann weinen die anderen Kinder gleich mit. Kinder im Vorkindergartenalter stecken sich noch gegenseitig mit ihren Gefühlsausbrüchen an. Diese „Ansteckung“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, denn daraus wird später das Mitgefühl, die Empathie. Affekte sind wie ein Magnet. Im Moment des Affekts wollen wir gar nicht loslassen. Es fühlt sich an, als hätten wir das Wichtigste auf der Welt genau jetzt zu lösen und als sei eine sofortige Lösung lebensnotwendig. Affekte empfinden wir besonders dann als unaushaltbar, wenn wir an einer „frühen Störung“ leiden und wenn sie in unserer Kindheit nicht liebevoll und haltend beantwortet wurden. Affekte seien die subjektive Seite des Triebs, sagt der Neuropsychoanalytiker Mark Solms (Podcast: https://talksonpsychoanalysis.podbean.com/e/mark-solms-the-hidden-spring/)
Affektansteckung erleben wir insbesondere in Gruppen, bei gemeinsamem Lachen, beim Filmeschauen oder in Psychotherapien.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 1.7.2009
Theory of Mind (ToM)
Jeder von uns hat eine „Theorie“ darüber, wie der andere sich fühlt und warum er so handelt, wie er es gerade tut. Der andere schaut den Apfel an, weil er gerne einen essen würde. Auch über uns selbst können wir in dieser Form nachdenken. Dieses Wissen wird „intuitive Alltagspsychologie“ oder auch „Theory of Mind (Theorie des Geistes)“ genannt. Ein bekannter Vertreter der Theory-of-Mind-Forschung ist der Psychoanalytiker Peter Fonagy. Er erforscht, wann und wie ein Kind die Fähigkeit erlangt, über mentale Zustände nachzudenken.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Theory of Mind (ToM)Squiggle-Spiel: Kritzeln in der Kindertherapie
Das erste Treffen zwischen Kind und Therapeuten ist entscheidend. Wird das Kind Hoffnung schöpfen und Vertrauen fassen? Wenn der Therapeut dem Kind ein Blatt Papier anbietet und es darauf kritzeln lässt, dann bedeutet das Entlastung für das Kind. Der Psychoanalytiker Donald Woods Winnicott (1896–1971) entwickelte Mitte der 60iger Jahre das Squiggle-Spiel (Kritzelspiel). Der Therapeut kritzelt beispielsweise etwas und das Kind vervollständigt das Bild. Etwas Drittes entsteht. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Squiggle-Spiel: Kritzeln in der Kindertherapie
Entwicklungsschaden
Babys und Kinder sind unbedingt auf Erwachsene angewiesen. Wenn die Eltern den Kindern keinen Schutz bieten, unberechenbar launisch sind oder nicht auf die Kinder eingehen, dann bleiben diese Kinder schwach. Ihr Ich hat dann einen Entwicklungsschaden genommen, der aus eigener Kraft kaum zu reparieren ist. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Entwicklungsschaden
Deprivation
Kinder, die zu niemandem eine sichere Bindung aufbauen konnten, haben auch noch als Erwachsene mit den Folgen zu kämpfen. Die emotionale Vernachlässigung wird als „Deprivation“ bezeichnet. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob die erwachsene Bezugsperson wirklich nicht da war, oder ob sie „nur“ emotional abwesend war. Die Kinder fühlen sich innerlich leer und können kaum Liebe empfangen oder geben. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Deprivation