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Selma Fraiberg

Selma Fraiberg (1918-1981) war eine US-amerikanische Kinder-Psychoanalytikerin. Sie ist eine wichtige Begründerin der Mutter-Kind-Psychotherapie.

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Fraiberg, SelmaPersonenlexikon der Psychotherapie2005, Part 6, 152-153, DOI: 10.1007/3-211-29396-5_...

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Frühe Kindheit als Schicksal? (Buchtipp)

Die Psychoanalytikerin Marianne Leuzinger-Bohleber, ehemalige Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt, hat ein beeindruckendes Buch über die psychische Entwicklung des Kindes geschrieben. Das Buch Frühe Kindheit als Schicksal macht deutlich, wie komplex die kindliche Entwicklung verläuft und wie unsagbar wichtig die enge Beziehung zu den Eltern und anderen Bezugspersonen ist. Leuzinger-Bohleber beschreibt, wie Kinder Gefühle lernen und woran die Entwicklung vieler Kinder scheitert. Dieses Buch zeigt aber auch, dass psychische Störungen wie z. B. das Aufmerksamkeitsdefizit-Hpyeraktivitätssyndrom (ADHS) kein genetisches Schicksal sind. Viel zu häufig wird von einfachen Stoffwechselstörungen ausgegangen, ohne die Situation des Kindes weiter zu hinterfragen. Dabei verdeutlicht dieses Buch anhand von Therapieverläufen, dass hinter der Diagnose ADHS oft problematische Familienverhältnisse stehen. Das Fallbeispiel von Max zeigt, wie eine psychoanalytische Therapie bei ADHS gelingen kann (S. 171-172).

Erzählen statt Messen

Dass die Möglichkeiten der Psychoanalyse relativ selten zur Sprache kommen, liegt unter anderem daran, dass die Wissenschaft auch in Bezug auf die Psychotherapie alles „messen“ will. Vieles lasse sich bei psychischen Vorgängen jedoch nicht messen, sondern eher erzählen, so die Autorin. Durch Einsichten und emotionale Erfahrungen verändern sich die Kinder in der Therapie. Vieles lässt sich jedoch kaum messen, sondern eben nur beschreiben. Marianne Leuzinger-Bohleber gibt in ihrem Buch viele Antworten auf Fragen, die häufig gestellt werden – beispielsweise erklärt sie, wie Aggressionen bei Jugendlichen entstehen und auf welchen Ebenen Kinder und Familien erreicht werden können, um destruktivem Verhalten, Hyperaktivität oder Depressionen vorzubeugen. Dabei ist die Sprache recht kompliziert, so dass sich dieses Buch wohl eher an hochspezialisierte Fachleute richtet.

„Fonagy und seine Mitarbeiter definieren Mentalisierung in der Folge einer philosophischen Tradition, die von Brentano (1973/1874), Dennett (1978) und anderen begründet und als eine Form vorbewusster imaginativer mentaler Aktivität verstanden wurde, in deren Rahmen menschliches Handeln in Begriffen von ‚intentionalen‘ Geisteszuständen gedeutet wird.“ (S. 113)

Solch ein Satz kann sogar für Experten schwierig sein. Wünschenswert wäre es, dasselbe Buch noch einmal in einer Sprache herauszubringen, die von jedem verstanden wird. So könnten auch Erzieher, Lehrer und Eltern von dem breiten und höchst interessanten Wissen profitieren, das in diesem Buch steckt.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Buch:

Marianne Leuzinger-Bohleber
Frühe Kindheit als Schicksal?
Trauma, Embodiment, Soziale Desintegration.

Psychoanalytische Perspektiven.
Mit kinderanalytischen Fallberichten
von Angelika Wolff und Rose Ahlheim
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2009

Werkblatt – Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik

"WERKBLATT bringt seit 1984 unkonventionelle Nachrichten jenseits institutionalisierter Psychoanalyse" - so heißt es auf der Website von Werkblatt, der Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Sie wird vom Salzburger Psychoanalytiker Dr. Albert ...

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Shedler-Studie zur Wirksamkeit psychodynamischer Therapien

Der amerikanische Psychologe Jonathan Shedler von der University of Colorado School of Medicine veröffentlichte im Februar/März 2010 eine Studie zur Wirksamkeit psychodynamischer Psychotherapien in der Zeitschrift "American Psychologist" (Vol 65 (2) Feb-Mar 2...

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In the room (Blogtipp)

Das englischsprachige Blog In the room zeigt die Psychotherapie einmal aus Sicht des Therapeuten. In humorvoller Art wird Alltägliches und Spektakuläres aus der psychotherapeutischen Praxis berichtet. Das Blog vereint verhaltenstherapeutische und psychody...

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Psychotherapie für Gehörlose

Es gibt Psychotherapeuten, die mit Gehörlosen arbeiten. Entweder beherrschen sie selbst die Deutsche Gebärdensprache (DGS) oder sie arbeiten mit Dolmetschern. Die Psychotherapeutin Henriette Himmelreich erzählt, wie die Psychotherapie mit Gehörlosen aussehen kann. Eine Liste mit Therapeuten, die mit Gehörlosen bzw. mit Gebärdensprache arbeiten, findet sich beim Deutschen Gehörlosenbund (DGB).

Psychotherapeuten, die Interesse daran haben, die Gebärdensprache zu erlernen, finden ebenfalls Adressen beim DGB. In Köln kann man beispielsweise in der Schule Loor Ens die DGS erlernen. Wer sich zum Gebärdensprachedolmetscher ausbilden lassen möchte oder Gebärdensprachedolmetscher sucht, erhält ebenfalls auf der Website des Deutschen Gehörlosenbundes nähere Informationen.

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Sigmund-Freud-Institut Frankfurt

Wer sich für Aktuelles aus der Psychoanalyse interessiert, der findet zahlreiche Informationen auf der Website des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt (SFI). Außerdem kann man sich als Patient mit seinen seelischen Nöten in der Ambulanz vorstellen und am Instit...

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Ψ (Psi) – was ist das?

Ψ ist der griechische Buchstabe "Psi". Es ist das traditionelle Zeichen für die Psychologie. Wer ein Ψ oder auch andere griechische Buchstaben auf seiner Website abbilden möchte, der findet den dazugehörigen HTML-Code auf der Website SELFHTML.org.
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Wissenschaftlich anerkannt, erwiesen, fundiert?

Die Begriffe "wissenschaftlich erwiesen, begründet, fundiert" bedeuten dasselbe - nämlich, dass Studien beweisen konnten, dass eine Therapiemethode wirksam ist. Über den Begriff "wissenschaftlich anerkannt" stritten jedoch die Juristen. Ein Therapieverfahren ...

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Theory of Mind (ToM)

Jeder von uns hat eine "Theorie" darüber, wie der andere sich fühlt und warum er so handelt, wie er es gerade tut. Der andere schaut den Apfel an, weil er gerne einen essen würde. Auch über uns selbst können wir in dieser Form nachdenken. Dieses Wissen wird "...

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