Hält eine Mutter ihr Baby im Arm, träumt sie. Sie schaut es an und erahnt dabei, was in ihm vorgehen mag. Wir kennen das: Manches bekommen wir viel besser mit, wenn wir verträumt sind. Wir haben etwas nur „aus dem Augenwinkel“ gesehen, aber wir haben es doch wahrgenommen. Dieses Tagträumen über das Baby, diese Reverie, ist ein entscheidender Teil der frühen Kommunikation zwischen Mutter und Säugling. Der Ausdruck „Reverie“ stammt in diesem Zusammenhang von dem britischen Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979).
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 10.8.2015
Aktualisiert am 12.5.2023
Mithilfe der 4. Achse des Systems „Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik“ (OPD) schätzt der Psychotherapeut ein, wie „strukturiert“ ein Patient ist, also wie gut er sich selbst und seine Beziehungen (die Beziehungsstruktur) regulieren kann. Das Strukturniveau beschreibt die Fähigkeit zur „Regulierung des Selbst und der Beziehung zu inneren und äußeren Objekten“. Siehe: Reiner W. Dahlbender und Karin Tritt, Einführung in die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD), Psychotherapie 2011, Bd. 16, Heft 1 (PDF). Weiterlesen
Der Psychoanalytiker Wilfred Ruprecht Bion (1897-1979) nannte noch unverarbeitete Teile in der Psyche „Beta-Elemente“ und reifere Stücke „Alpha-Elemente“. Wenn wir mit unseren Sinnen etwas wahrnehmen – seien es Eindrücke aus unserem Körperinneren oder Reize von außen – entsteht erst einmal so etwas wie ein unreifes Gefühl. Da ist irgendwie was, aber wir können es noch nicht klar denken. Dieses Gefühl von „Irgendwie-Etwas“ könnte man als Beta-Element bezeichnen. Besonders Säuglinge sind wahrscheinlich häufig überwältigt von „Beta-Elementen“, also nicht handhabbaren Eindrücken und Gefühlen.Weiterlesen