Das „Partners for Change Outcome Management System“ (PCOMS) ist ein Beurteilungssystem, mithilfe dessen verhaltenstherapeutische Therapien verbessert werden sollen. Das PCOMS besteht aus zwei Beurteilungsskalen: der Outcome Rating Scale (ORS) und der Session Rating Scale (SRS). Auf diesen Skalen stellt der Patient dar, wie sehr ihm die Therapie bisher geholfen hat (ORS) und wie er die Beziehung zum Therapeuten einschätzt, z.B. wie sehr er sich mit dem Therapeuten verbunden fühlt (SRS). Die ORS und die SRS bestehen jeweils aus 4 Items.
Das ORS hilft dem Therapeuten abzuschätzen, wie gut oder schlecht es dem Patienten geht.
Der Patient gibt seine Einschätzung zu folgenden vier Punkten ab:
1. Individueller Aspekt: persönlicher Stress aufgrund von Symptomen oder Wohlgefühl
2. Interpersoneller Aspekt: Stress in engen Beziehungen oder Wohlfühlen in engen Beziehungen
3. Sozialer Aspekt: Unzufriedenheit oder Zufriedenheit des Patienten mit der Arbeit, mit der Schule und mit den Beziehungen außerhalb seines familiären Umfeldes
4. Wohlfühlen oder Unwohlsein generell.
Die ORS bildet diese vier Dimensionen grafisch ab: Zu jedem Aspekt gibt es eine 10 cm lange Linie, auf welche der Patient seine Markierung setzt. Insgesamt kann der Patient einen Wert von 40 im ORS erreichen. Je niedriger der Wert, desto höher der Stress.
Die ORS füllt der Patient jeweils zu Beginn der Stunde aus. Den SRS bearbeitet der Patient zum Ende der Therapiesitzung.
Auf der SRS bildet der Patient ab, wie er die Patienten-Therapeuten-Beziehung empfindet.
Der Patient beurteilt:
1. die Qualität der Beziehung
2. den Grad der Übereinstimmung zwischen den Zielen von Klient und Therapeut
3. die Methode des Therapeuten
4. das Vorgehen des Therapeuten insgesamt
Sowohl die ORS als auch die SRS ist in weniger als einer Minute ausgefüllt.
Das PCOMS wurde entwickelt von dem Psychologen Barry L. Duncan (Psy.D.) und dem Arzt Scott D. Miller (Ph.D.).
Link:
Der Download des SRS und ORS ist hier (auch auf deutsch) möglich:
http://www.scottdmiller.com/srs-ors-license/
pro familia Heidelberg:
Therapeutisches Arbeiten mit einem einfachen Feedback-System
„Psychotherapie im Dialog“ 2012 (13) S.97 – 102
http://www.profamilia-heidelberg.de/pages/beratung/veroeffentlichungen/therapeutischesarbeiten
Wir haben uns angewöhnt, alles zu hinterfragen, alles kritisch zu betrachten und Distanz zu den Dingen zu haben. Wir wollen verhindern, dass wir versehentlich etwas Sinnloses tun oder etwas, was uns unbemerkt schadet. Doch dieses ständige Abstand-Nehmen hat auch Nachteile. Das Gefühl von Sinn ergibt sich nur in der Beziehung, also in einer Form des Eingebundenseins. Es macht Sinn, dass die Sonne scheint, wenn es ein Blümchen gibt, das die Sonnenstrahlen auffängt und davon leben will. Wenn wir uns wieder einlassen können auf Rituale, sind wir eingebunden. Der Rücken wird gestärkt. Wir feiern Advent, weil es immer schon so war. Wir zünden die Kerzen an und essen Plätzchen.Weiterlesen
Als Kind ist es ein schöner Traum. Wie von Geisterhand erschaffen, kommt nachts der Nikolaus. Er macht alles heimelig. Das Kind stellt sich vor, dass es sich zusammen mit Mutter und Vater über den Besuch des Nikolauses freut. Alles wurde wie von selbst an diesem Morgen gemacht. Es ist, als hätte ein anderer gut für die Familie gesorgt. Matt und müde stehen die Eltern mit tiefen Augenringen daneben.
Wie fühlt es sich an, wenn man etwas aufgibt? Wie fühlt es sich an, wenn man überlegt, sich von etwas oder jemandem zu trennen? Manchmal verändern sich die Gefühle auch nach der Entscheidung nicht. Man fühlt sich wie im Dezember: Alles ist noch dunkel und die Vorstellung, dass es je wieder heller wird, liegt in weiter Ferne. Man merkt aber, dass es so nicht weitergeht. Schon lange hat man es gespürt. Man liegt am Boden und weiß: Das war es jetzt. Schwermütig vollzieht man die Trennung. Man gibt auf. So will man nicht weiterleben. Nach dem Sonnenuntergang geht man erstmal durch’s Dunkle. Die Nacht ist lang. Uns sie ist immer am dunkelsten, bevor es wieder hell wird. Die Erleichterung wird kommen wie Morgennebel auf den Feldern, der sich auflöst.Weiterlesen
Es gibt zahlreiche Akademiker und Akademikerinnen, die nach Abschluss ihres Studiums eine Ausbildung in einem psychotherapeutischen Gebiet absolviert haben. Viele sind weder Psychologen noch Ärzte, aber sie sind psychotherapeutisch tätig – häufig im Kostenerstattungsverfahren. Doch hier haben die AkademikerInnen viele Kämpfe auszutragen: Beispielsweise hat die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz eine Therapeutin aufgefordert, die Bezeichnung „Praxis für Psychotherapie“ zu streichen (Quelle damals: BAPt). Hier setzen sich Juristen des Berufsverbandes akademischer PsychotherapeutInnen e.V. (BAPt) für die betroffene Therapeutin ein. Es gibt viele weitere gute Gründe für eine Mitgliedschaft. Weitere Infos liefert die BAPt-Website.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 5.11.2014
Aktualisiert am 5.2.2021
Unbekannt verzogen – wenn Kinder den Kontakt abbrechen lautete das Thema am 30.10.2014 in der WDR-Sendung „daheim und unterwegs“. Ich war als Studiogast dabei und habe mich gefreut, Eva Assmann und Stefan Pinnow kennenzulernen. Vielen Dank! (Bildrechte: WDR)Weiterlesen