Die Psychoanalytikerin Melanie Klein (1882-1960) hat die Begriffe „paranoid-schizoide Position“ und „depressive Position“ geprägt. Gemeint sind damit unter anderem Entwicklungsstadien, die ein Kind nach Melanie Kleins Theorie durchläuft. Mit „Position“ ist ein psychischer Zustand, eine psychische Entwicklungsstufe bzw. eine „Organisationsform“ gemeint. Melanie Klein ging davon aus, dass sich das Baby als ein Teil seiner Mutter wahrnimmt. Seelische Teile von sich selbst, z.B. Wut, projiziert es auf die Mutter. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] about Paranoid-schizoide und depressive Position
Persönlichkeitsstörung
Persönlichkeitsstörung (engl. Personality Disorder)

Sogenannte „persönlichkeitsgestörte Menschen“ erkennt man gelegentlich auf den ersten Blick. Manchmal sind es die bunten Früchtchen unter uns: der eigenbrötlerische Professor, der cholerische Chef, der komische Kauz von nebenan. Auch manche Stars sind persönlichkeitsgestört. Doch Persönlichkeitsstörungen müssen nicht auf den ersten Blick auffallen, denn die Persönlichkeitsstörung ist eigentlich eine Beziehungsstörung, die sich oft erst nach einer Weile bemerkbar macht. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Renate Franke, Pixelio)
[Weiterlesen…] about Persönlichkeitsstörung (engl. Personality Disorder)Sichere Bindung und Mentalisierung in der Psychose-Therapie
Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und Menschen mit Psychosen haben häufig Schwierigkeiten damit, sich sogenannte mentale Zustände bei sich und anderen Menschen vorzustellen. Es fällt ihnen schwer, über sich und andere flexibel nachzudenken und mehrere Möglichkeiten für ihr Handeln in Betracht zu ziehen. Außerdem haben Menschen mit schweren psychischen Störungen oft unsichere Bindungen in der frühen Kindheit erlebt. Wenn Eltern ständig streiten und wenn viele Trennungen erlebt werden, bleibt kein Raum für Mentalisierung (also das Nachdenken über psychische Zustände) – dazu gibt es zu viel Angst und Stress.
(Text: © Dunja Voos, Bild: © angieconscious, www.pixelio.de) [Weiterlesen…] about Sichere Bindung und Mentalisierung in der Psychose-Therapie
Depersonalisation und Derealisation
Es gibt Momente, da wird’s einem ganz komisch. In unangenehmer Weise meint man, neben sich zu stehen. Man fühlt sich dabei völlig isoliert, ohne Bezug zu sich selbst oder zu anderen. Diesen Zustand nennen Ärzte und Psychologen „Depersonalisation“. Dieses Gefühl tritt häufig ab der Pubertät auf sowie bei psychischer Anspannung. Besonders gut kennen es Patienten mit einer Angst- oder Borderlinestörung. Da erscheint einem z.B. die eigene Hand ganz fremd oder man hört sich lachen und hat das Gefühl, man ist emotional ganz woanders. Nach ein paar Momenten vergeht dieses Gefühl wieder. Das gleiche Gefühl kann sich auch in Bezug auf die Umwelt einstellen. Alles um einen herum kommt einem dann fremd vor. Das bezeichnet man als „Derealisation“. Oft sind die Zustände „Derealisation“ und „Depersonalisation“ nicht zu trennen – sie treten oft gleichzeitig auf. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Rainer Sturm, Pixelio) [Weiterlesen…] about Depersonalisation und Derealisation
Dissoziation und Dissoziative Persönlichkeitsstörung
Wer etwas Einschneidendes erlebt, wird möglicherweise feststellen, dass innerlich „zwei Filme ablaufen“: Einerseits kann man vielleicht klar denken, andererseits erlebt man so starke Gefühle, dass sie das Denken vernebeln. Menschen, die einen Unfall haben, empfinden oft keine Schmerzen – oder sie erinnern sich später nicht mehr daran. Obwohl die Dissoziation in manchen Lehrbüchern schlicht als „psychische Funktionsstörung“ beschrieben wird, ist die Fähigkeit zur Dissoziation auch eine Stärke, die uns in extremen Situationen schützt. „Dissoziation“ heißt wörtlich „Auseinanderfallen“, „Abtrennung“, „Zerfall“. Bei der Dissoziation gehen Denken und Fühlen auseinander. (Text: © Dunja Voos, Bild: Karl-Heinz Laube, Pixelio) [Weiterlesen…] about Dissoziation und Dissoziative Persönlichkeitsstörung
Buchtipp: Otto Kernberg: Narzissmus, Aggression und Selbstzerstörung
Also für Otto-Normalanfänger ist das Buch nichts. Man lese auf S. 230 zum Beispiel diesen Satz: „Oder anders gesagt: Das Gespräch über die Arbeit an der Gegenübertragung im Kontext ihrer Integration in die Interpretation der Übertragung verweist nicht nur die projektive Identifikation des Patienten in milderer Form an diesen zurück, sondern fügt ihr eine neue Komponente hinzu: den Kampf des Analytikers darum, den entsprechenden Konflikt zu verstehen und durchzuarbeiten.“ (Text: © Dunja Voos, Bild: © Klett-Cotta) [Weiterlesen…] about Buchtipp: Otto Kernberg: Narzissmus, Aggression und Selbstzerstörung
Persönlichkeit
Als Persönlichkeit bezeichnet man die grundlegenden Eigenschaften eines Menschen, die sein Leben lang mehr oder weniger gleich sind. Die Persönlichkeit zeigt sich darin, wie wir unsere Welt erleben und wie wir uns verhalten. Der Begriff Charakter besagt umgangssprachlich dasselbe. [Weiterlesen…] about Persönlichkeit
Cluster-B-Persönlichkeitsstörung

Menschen mit einer Cluster-B-Persönlichkeitsstörung zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders launisch und instabil sind. Die Betroffenen sind sehr emotional – alles scheint bei ihnen sehr dramatisch zu sein. Das ist natürlich auch eine kulturelle Frage: Ein Brasilianer erhält wohl eher die Diagnose „Cluster-B-Persönlichkeitsstörung“ als ein Norweger.
Zu den Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen zählen Persönlichkeitsstörungen mit dramatischem, emotionalem und launenhaftem Verhalten, also vereinfacht gesagt die Borderline-Störung, die histrionische, die narzisstische und die dissoziale (antisoziale) Persönlichkeitsstörung (APS).
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Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung
Das Buch „Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung“ von der britischen Psychoanalytikerin Betty Joseph (geb. 1917) bestellte ich mir gleich, nachdem ich Betty Joseph auf dem Youtube-Video „Encounters through Generations“ gesehen hatte. Auf diesem Video des Britischen „Institute of Psychoanalysis“ ist eine höchst vitale, über 90-jährige Psychoanalytikerin zu sehen, die darüber spricht, was man braucht, um Psychoanalytikerin zu werden. „A sense for the truth“, ist einer der Punkte, den sie dabei hervorhebt. Das machte mich neugierig. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Verlag Klett-Cotta) [Weiterlesen…] about Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung
NEO-Fünf-Faktoren-Inventar
Neurotizismus, Extraversion und Offenheit für Erfahrungen (NEO) werden mit dem NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (Neo-FFI) gemessen. Psychologen wenden es an, um einen Überblick über die Persönlichkeit zu erhalten und um Persönlichkeitsstörungen festzustellen. Der Test dauert ungefähr 10 Minuten und besteht aus 60 Aussagen, denen der Befragte die Bewertungen von 0 („starke Ablehnung“) bis 4 („starke Zustimmung“) geben kann. Die Antworten geben Hinweise auf die fünf Persönlichkeitsmerkmale Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit („Big Five“). Der NEO-FFI wurde von den Psychologen Paul T. Costa und Robert R. McCrae 1989 entwickelt. Im Internet sind solche Fragebögen normalerweise nicht zu finden, weil sie urheberrechtlich geschützt sind. Außerdem ist ihre Auswertung recht kompliziert. In Anhängen von entsprechenden Doktor- oder Diplomarbeiten kann man psychologische Tests jedoch oft in voller Länge finden. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Ruth Rudolph, Pixelio) [Weiterlesen…] about NEO-Fünf-Faktoren-Inventar