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Aktuelle Seite: Startseite / Angststörung / Panikserie 1: Panikattacken in der Nacht

Panikserie 1: Panikattacken in der Nacht

07.07.2019 von Dunja Voos 278 Kommentare

Für viele Menschen mit einer Angststörung ist das ein ganz besonderes Problem: Panikattacken in der Nacht. Man wacht auf, zittert, bekommt schwer Luft. Da ist der Schwindel, der Schweiß, das Herzrasen, vielleicht der Durchfall. Da sind die Gedanken, die sich immer wieder im Kreis drehen. Man hat Sorge, verrückt zu werden oder schwer krank zu sein. Kurzum: Man ist verzweifelt. Was die Ängste in der Nacht so schlimm macht, ist oft der Gedanke, dass man völlig alleine ist. Es ist still um einen herum und man kann weder Freunde noch Ärzte anrufen, weil es ja eben Nacht ist. Diese Einsamkeit ist sicher mit das größte Problem. Man zählt die Stunden, wartet auf den frühen Morgen – bis man vielleicht im Morgengrauen endlich erschöpft einschläft. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Audiobeitrag „Panikattacken in der Nacht“ (mp.3)

Strategien? Fehlanzeige.

Wer nachts mit Panikattacken aufwacht, hat sicherlich schon vieles ausprobiert, um sich zu beruhigen. Doch das Gefühl, den Ängsten ausgeliefert zu sein, ist bei den meisten sehr groß. Strategien, um die Angst zu bewältigen, scheint es in diesem Moment kaum zu geben. Immer wieder verstärkt sich das Zittern, um dann nach einigen Minuten wieder nachzulassen.

Meistens sind die nächtlichen Panikattacken ein Zeichen dafür, dass man auf vielen Ebenen des Lebens überfordert ist. Viele Betroffene fragen sich, ob sie den Anforderungen gewachsen sind, ob sie die vielen (Lebens-)Prüfungen bestehen werden, ob sie genug Geld zur Verfügung haben, ob die aktuelle Beziehung ihnen gut tut oder ob sich die Trennung vom Gewohnten verkraften lässt.

Sie sind nicht allein. Eine Studie von Ronald C. Kessler und Kollegen aus dem Jahr 2006 zeigt, dass schätzungsweise 22% der US-Amerikaner im Laufe ihres Lebens an Panikattacken leiden. Es hatten über 9.000 Menschen an dieser Studie teilgenommen.
(Ronald C. Kessler et al. (2006):
The Epidemiology of Panic Attacks, Panic Disorder, and Agoraphobia in the National Comorbidity Survey Replication. Arch Gen Psychiatry 2006; 63(4): 415-424, doi:10.1001/archpsyc.63.4.415)

Sich Gutes tun

Nachts darf sich das Unbewusste melden: Wir träumen und schlafen. Häufig sind die Angstattacken auf unbewusste Phantasien, Erinnerungen und Gefühle zurückzuführen, die sich dann ihren Weg bahnen. Manche Betroffene sind beispielsweise wütend auf etwas, ohne, dass sie ihre Wut bemerken oder verstehen. Manche fühlen sich einsam und abgetrennt und dieses Gefühl löst Panik aus. Manche fühlen sich unbewusst an unbewältigte Kindheitstraumata erinnert. All dies kann sich in Form von Angstattacken äußern. Angst, Ärger, krampfhaftes Festhalten und Entspannung sind große Gegensätze. Und genauso fühlt es sich auch während der Angstattacke an: Man ist erstarrt, der Körper ist stark beteiligt, an Entspannung ist nicht zu denken.

Mini-Schritte

Dennoch können kleine Entspannungsschritte gut tun. Man kann sich einen heißen Tee kochen, an einer gut duftenden Creme riechen, sich das Gesicht mit einer schönen Seife waschen, vielleicht kurz duschen. Man kann Kreuzworträtsel lösen, im Internet auf Twitter nach anderen wachen Leidensgenossen suchen oder in schönen Zeitschriften blättern (wie z.B. in der „Landlust“ – die vielen schönen Bilder von geborgenen Wohnräumen und schön gestalteten Gärten sind sehr beruhigend).

Auch Comics (z. B. „Calvin und Hobbes“) oder einfache Kindergeschichten (z. B. „Caillou“, „Bibi Blocksberg“) können beruhigen, ebenso wie ein heißer Kakao oder etwas Schokolade. Auch können leise Geräusche helfen, wie z.B. das Plätschern eines Zimmerbrunnens. Frische Luft und Kühle tun gut. Und auch das Mitgefühl für sich selbst ist wichtig. Auch, wenn die vielen Beruhigungsversuche nur ein bisschen – oder vielleicht gar nicht – wirken, so kann man verständnisvolle Gespräche mit sich selbst führen. Es ist eine traurige Situation, in der man da steckt. Harte Selbstgespräche kann man vielleicht in mildere umwandeln.

Geduld

Wer so angespannt ist, dass er nachts unter großen Ängsten leidet, ist stark belastet. Nur langsam können die Ängste durch vielerlei Maßnahmen nachts nachlassen. Eine Psychotherapie kann dabei sehr hilfreich sein. Natürlich ist es schwer, die Wartezeit zu überstehen, bis man einen Therapieplatz hat. Bis dahin kann man versuchen, sich immer wieder Pausen im Alltag zu gönnen und etwas zu tun, was Freude bereitet – auch, wenn die Genussfähigkeit stark eingeschränkt ist.

Vielen Betroffenen hilft es, sich ein Haustier anzuschaffen. Die Katze, die sich in der Nacht anschmiegt, kann oft schon beruhigen.

Man kann sich ein nettes Nachttischlämpchen kaufen, einen schmackhaften Fruchtjogurt für die Nacht in den Kühlschrank stellen, eine Zeitschrift und Dufttücher bereitlegen. Vielleicht ein Radio neben dem Bett leise laufen lassen. Viele kleine Mini-Schritte können auf Dauer hilfreich werden.

Schon die Aussicht auf einen Therapieplatz hilft

Oft lassen die Ängste nach, sobald man endlich einen Therapieplatz hat. Sobald man ein eigenes Auto hat und die Ängste am Tag durch Straßenbahnfahrten nicht noch getriggert werden. Sobald mehr finanzielle Sicherheit da ist oder sobald man einen ungeliebten Partner verlassen hat. Sobald man weiß, dass man sich selbst wieder beruhigen kann, wird die Erleichterung da sein. Bis dahin kann man sich jedenfalls sicher sein: Man ist nicht alleine mit seinem Problem.

In Deutschland sitzen viele Betroffene nachts um halb zwei im Bett und fühlen sich ängstlich, panisch und allein. Jeder Betroffene braucht viel Geduld. Ein schnelles Rezept gibt es nicht, aber Hilfe auf Dauer schon. (Adressen von Tiefenpsychologen/Psychoanalytikern finden Sie hier: www.dgpt.de, www.dpv-psa.de, www.dpg-psa.de. Allgemeine Adressen, auch von Verhaltenstherapeuten, finden Sie auf www.psychotherapiesuche.de)

Kommentare erwünscht
Vielleicht ist es ja gerade Nacht, während Sie diesen Beitrag hier lesen. Gerne können Sie einen Kommentar hinterlassen – allerdings wird er erst am nächsten Tag freigeschaltet …

Panikattacken verstehen – die kleine Serie:
  • 1. Panikattacken in der Nacht
  • 2. Selbsthilfe bei Hyperventilation
  • 3. Tipps bei Panikattacken
  • 4. Können Körperhaltungen im Schlaf nächtliche Panikattacken auslösen?
  • 5. Falscher Erstickungsalarm bei Panikstörungen – verursacht durch frühe Trennungen?
  • 6. Erstickungs-Paniker und Nicht-Erstickungs-Paniker: beiden hilft CBT
  • 7. Verschiedene „Angst-Sorten“ hängen von der psychischen Reife ab
  • 8. Panikfokussierte psychodynamische Psychotherapie (PFPP)
  • 9. Emotional Freedom Technique (EFT): Klopftechnik bei Panikattacken
  • 10. Das Gefühl, mittendrin zu sein, kann Panikattacken auslösen:
  • 11. Panikattacke: Das ist wie weg sein, obwohl man noch da ist.
  • 12. Panikstörung: Psychodynamische Therapie wirkt

Buchtipp:

Dunja Voos:
Die eigene Angst verstehen.
Psychosozial-Verlag 2015,
amazon

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 30.7.2012
Aktualisiert am 7.7.2019

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Kategorie: Angststörung, Lebenshilfe Stichworte: Angststörung, Einsamkeit, Lebenshilfe

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