Wem nützt mein Groll?

Den Groll, ich spüre ihn schon wieder langsam aufziehen. Er kommt von unten her und verdunkelt meine Seele. Er beißt sich langsam fest und hält mich umschlungen wie die Zaunwinde den jungen Ast. Eben konnte ich mich noch frei bewegen, doch Gedanken und Bilder fachten meinen Groll an wie Fliegen eine fleischfressende Pflanze. Was wäre gewesen, wenn? Hätte es doch, wäre es doch … Zeit vergeht. Ich möchte frei werden vom Groll und doch nicht, denn da ist ein Gefühl, ich könnte etwas verpassen, wenn ich ihn aufgebe. Als wenn er mir diente, als ob er irgendetwas auf magische Weise im Hintergrund bewirken, zerstören oder heilen könnte. In Wirklichkeit zerstört er nur. Auch mich. Der Schaden, er ist da. Doch im Gegensatz zum Schaden kann ich den Groll verlassen. Und neue Wege gehen.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 10.6.2018
Aktualisiert am 29.8.2023

2 thoughts on “Wem nützt mein Groll?

  1. Dunja Voos sagt:

    Das freut mich, liebe lilapause, vielen Dank für die Rückmeldung :-)

  2. lilapause sagt:

    Die Beiträge scheinen mir oft im passenden Moment zu erscheinen und zu meinen aktuellen Themen zu passen. Vielleicht ein Phänomen der Synchronizität. :)

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