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Aktuelle Seite: Startseite / Glossar Psychoanalyse / Tiefe Deutungen gehen oft zurück in die Kindheit

Tiefe Deutungen gehen oft zurück in die Kindheit

15.05.2022 von Dunja Voos 2 Kommentare

Während der Patient erzählt – oder auch schweigt – wird nach und nach ein Thema deutlich, das besonders drängend ist. Häufig kann der Patient selbst vieles ausarbeiten und findet seine eigene Erklärung, sprich „Deutung“ für seine inneren Zustände. Doch oft braucht es auch die Deutung des Analytikers. Sobald in ihm ein Bild gereift ist und die Situation passend erscheint, macht er eine „Deutung“. Er hat eine Hypothese, was im Unbewussten des Patienten vielleicht vorgehen mag. Der Patient sagt zum Beispiel: „Ich habe ungeheure Angst, ins Kaufhaus zu gehen; ich habe immer das Gefühl, dass gleich etwas ganz Schlimmes passiert.“

Der Patient führt seine Ängste weiter aus und der Analytiker sagt irgendwann zum Beispiel: „Vielleicht spüren Sie ja Ihre Gier und dann haben Sie Angst, Sie könnten viel zu viel kaufen.“ Das wäre eine Deutung, die sich auf das aktuelle Problem bezieht und nah am Hier und Jetzt ist.

Weiter zurück gedacht

Bei einer „tiefen Deutung“ sagt der Analytiker dem Patienten etwas, das sich auf ein ganz ursprüngliches Problem bezieht. Vielleicht ist die Verbindung zum aktuellen Problem zunächst nicht so deutlich, doch spricht die „tiefe Deutung“ tiefsitzende Gefühle und möglicherweise weit Zurückliegendes an. In unserem Beispiel könnte der Analytiker vielleicht sagen: „Sie fühlen sich im Kaufhaus vielleicht so verlassen, wie Sie sich schon als Kind immer fühlten, als Ihre Eltern abends einfach immer verschwanden und Sie stundenlang weinen ließen.“

Der Psychoanalytiker James Strachey (1887-1967) schreibt:
„Er (der Ausdruck „tiefe Deutung“) beschreibt zweifellos die Deutung von Material, das entweder genetisch früh und historisch entfernt von der gegenwärtigen Erfahrung des Patienten liegt oder das sich unter einer schweren Last von Verdrängung befindet — Material jedenfalls, das beim normalen Stand der Dinge für das Ich des Patienten überaus unzugänglich und weit von ihm entfernt ist.“ (S. 508)
James Strachey (1935):
Die Grundlagen der therapeutischen Wirkung der Psychoanalyse
Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, 1935, 21 (4): 486-516
https://archive.org/stream/InternationaleZeitschriftFuumlrPsychoanalyseXxi1935…

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 10.3.2018
Aktualisiert am 15.5.2022

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Kategorie: Glossar Psychoanalyse, Psychoanalyse Stichworte: GlossarPsychoanalyse, Psychoanalyse, Technik_Psychoanalyse

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Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    19.10.2019 um 21:00

    Ja! :-)

  2. Fischmondfahrt meint

    19.10.2019 um 19:49

    Tiefe Deutungen machen glücklich, weil sie so aufregend und wahr sind und am Wesentlichen berühren. Wirkliche Geschenke!

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