
Unser vegetatives Nervensystem und unsere Psyche sind immens abhängig von Beziehungen. Wer sein Kind anschreit, sieht, wie es blass wird. Kommt der Chef zu nah, entsteht Körpergeruch. Wird gleich etwas erwartet, fängt es an, im Bauch zu rumoren. Allzu oft verhaken wir uns in unseren Beziehungen – wir krallen uns am anderen fest, wollen und erhoffen uns etwas von ihm. Wir zerren an ihm rum, meckern, schimpfen, schmollen. Wie wäre es, wenn wir dies alles einmal fallen ließen? Oft meditieren wir und versuchen, uns zu entspannen, indem wir uns Flüsse und Berglandschaften vorstellen. Man kann aber auch über Entspannung in der Beziehung meditieren. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Keiner macht was mit dem anderen
Wir können uns vorstellen, wie wir mit einem anderen in einem Raum sind. Und dann können wir uns vorstellen: Ich mache nichts mit dem anderen und der andere macht nichts mit mir. Der andere macht nichts mit sich und auch ich mache nichts mit mir. Ich lasse mich und meinen Körper einfach in Ruhe.
Ich erwarte nichts, verlange nichts, kehre immer wieder nur zu meiner Atmung zurück. Und wenn es mir in Gedanken nicht gelingen mag, dann stelle ich einfach fest, dass es mir nicht gelingt.
Sich vorzustellen, sich und den anderen vollkommen in Ruhe zu lassen, kann eine echte Kunst sein. Aber auch eine echte Befreiung. Vor allem, wenn man es irgendwann nach und nach in der Realität umsetzen kann.
Verwandte Artikel in diesem Blog:
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 14.10.2017
Aktualisiert am 26.12.2021
Schreibe einen Kommentar