
An psychischen Vorgängen ist der ganze Körper beteiligt. Fröhlichkeit und Ekel führen zu einer Veränderung der Magensäuremenge. Auch die Atmung, die Muskulatur und das Herz sind unmittelbar an psychische Vorgänge gekoppelt. Das Ausmaß, in dem das Herz seine Frequenz verändern kann, hängt stark mit den sozialen Fähigkeiten eines Menschen zusammen. Die sogenannte Herzratenvariabilität (Heart Rate Variability, HRV) spielt eine wesentliche Rolle bei der Emotionsregulation. Bei Depressionen und Autismus konnten Forscher eine verringerte Herzratenvariabilität feststellen. Eine größere Herzratenvaribalitität ist verbunden mit besseren sozialen Fähigkeiten.
Der Nervus vagus und das soziale Leben
Der Forscher Stepen Porges betont in seiner Polyvagaltheorie die Rolle des Herzens bei sozialem Verhalten. Die Theorie besagt, dass der Nervus vagus das Herz und gleichzeitig die Beziehungsgestaltung beeinflusst. Mehr noch: Wenn wir über etwas Traumatisches berichten, wird unsere Stimme brüchig. Auch der Kehlkopf ist Teil des vegetativen Nervensystems. Sogar die Mittelohrmuskeln hängen unmittelbar mit unserem Wohlbefinden zusammen: Schöne Musik kann den ganzen Körper beeinflussen.
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Links:
Peter Levine
http://www.traumahealing.ch/index.php?id=0214&l=de
Faye S. Routledge:
Improvements in heart rate variability with exercise therapy
Can J Cardiol 2010 Jun-Jul; 26(6): 303-312
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2903986/
Adam Waytz (2010):
Psychology beynond the Brain
What scientists are discovering by measuring the beating of the heart
5.10.2010
http://www.scientificamerican.com/article/the-neuroscience-of-heart/
Dieser Beitrag wurde erstmals 2014 veröffentlicht.
Aktualisiert am 4.4.2021