
Ich stehe morgens früh auf – manchmal will ich gleich effektiv sein und räume mit sehr viel Mühe die Spülmaschine aus. Jede Tasse scheint extra Kraft zu kosten. „Erledige erst das Unangenehme, denn danach fühlst du dich gut“, lese ich in Ratgebern. Manchmal ist es ja so. Aber an diesem Morgen stellt sich nur Erschöpfung ein. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Manchmal zwingt man sich zur Erledigung von Aufgaben, die auch später erledigt werden können. Die innere Kraft zu berücksichtigen, das ist wirkliche Kraftersparnis.
„Hätt’ste das nicht früher machen können?“
Oft ärgere ich mich über die nicht ausgeräumte Spülmaschine und frage mich, warum ich es immer so weit kommen lasse, dass sich alles anhäuft. Unordnung kostet Kraft. Manchmal finde ich die ausgeräumte Spülmaschine vor und freue mich, dass ich mich morgens aufgerafft habe. Oft ist es aber so: Mittags ruft eine Freundin an oder man hört einen interessanten Radiobeitrag. Man steht an der Spülmaschine und räumt sie wie im Traum aus. „Hab ich das jetzt so einfach gemacht?“, fragt man sich.
Der Chronobiologie vertrauen
Es gibt Zeiten im Laufe des Tages, da geht einem alles wie von selbst von der Hand. Die Aufgabe, für die man morgens noch das Bundesverdienstkreuz erwartet hätte, erscheint um 17 Uhr wie ein Kinderspiel. Manche Dinge müssen erledigt werden, jetzt und auf der Stelle. Vieles ist anstrengend. Aber vieles wird unanstrengender, wenn man seinen Widerwillen und seine Schwäche ernst nimmt und einfach wartet auf den Augenblick, in dem man spürt: Jetzt geht’s leichter.
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Dieser Beitrag erschien erstmals am 6.8.2017
Aktualisiert am 15.7.2020
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