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Aktuelle Seite: Startseite / Ärzte / Analytische Psychotherapie und Psychoanalyse – worin besteht der Unterschied?

Analytische Psychotherapie und Psychoanalyse – worin besteht der Unterschied?

30.01.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

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In der Krankenkassensprache kommt der Begriff „Psychoanalyse“ gar nicht vor. Stattdessen wird dort von „Analytischer Psychotherapie“ gesprochen. Dabei handelt es sich um eine Therapie, die im Sitzen oder Liegen stattfinden kann in einer Frequenz von zwei bis dreimal pro Woche. Phasenweise ist auch eine Behandlung von viermal pro Woche möglich. Eine Therapie mit zwei Stunden pro Woche wird häufig auch als „modifizierte analytische Psychotherapie“ bezeichnet. Die Stunden sind bei der analytischen Psychotherapie auf etwa 300 Sitzungen begrenzt – in begründeten Fällen kann eine weitere Verlängerung beantragt werden.

Die Psychoanalyse hingegen in ihrer klassischen Form wird im Liegen auf der Couch durchgeführt. Häufig werden vier bis fünf Sitzungen pro Woche anberaumt und die Psychoanalyse läuft so lange wie der Patient sie braucht. Das ist dann häufig leider nur für Selbstzahler möglich.

Das Wort „Psychoanalyse“ kommt eher im Sprachgebrauch von Analytikern und Patienten vor, wenn es sich um eine Behandlung handelt, bei der der Patient auf der Couch liegt und die vier oder fünf Mal pro Woche stattfindet. Die genauen Wortlaute finden Sie in der Psychotherapie-Richtlinie auf der Website des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA: Psycyhotherapierichtlinie).

Unterscheide: Analytische Psychologie und Analytische Psychotherapie. Der Begriff „Analytische Psychologie“ wurde von Carl Gustav Jung geprägt und steht für seine spezielle Psychoanalyse-Form. Der Begriff „Analytische Psychotherapie“ ist weiter gefasst: Es können sowohl die Theorien von Freud und Jung als auch von anderen Analytikern in die Therapie einbezogen werden.

Vertrauen zum Therapeuten ist wichtig

Das Vertrauen zum Therapeuten ist die wichtigste Grundlage für eine Therapie. Die ersten Wochen und Monate einer Therapie bestehen oft darin, erst einmal Vertrauen aufzubauen. Besonders misstrauische Patienten, die nicht viel Gutes in engen Beziehungen erlebt haben, kommen oft zunächst einmal pro Woche zum Therapeuten. Das ist das Setting einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TfP).

Andere Patienten wiederum sind dringend darauf angewiesen, den Therapeuten mindestens zweimal pro Woche zu sehen. Gleichzeitig müssen diese Patienten diesen relativ häufigen Kontakt auch verkraften können. Man braucht oft sehr viel Mut, um einen bisher fremden Menschen gleich zweimal pro Woche zu sehen und ihm die wichtigsten Dinge des eigenen Lebens anzuvertrauen. Sobald der Patient zweimal pro Woche zur Therapie kommt, wird die Therapie als „(modifizierte) analytische Psychotherapie“ bezeichnet.

Zwei Sitzungen pro Woche ist für manche Patienten schon viel

Die Frequenz von zweimal pro Woche wird von vielen Patienten als sehr intensiv erlebt. Psychische Störungen sind oft mit großen Kontaktschwierigkeiten verbunden. Sie entstehen meistens dann, wenn die Beziehung zu den Eltern von Kindes Beinen an unsicher war. Diese Unsicherheiten in der Beziehung machen sich natürlich auch in der Therapie bemerkbar. Zu Beginn einer psychoanalytischen Therapie sind viele Patienten noch sehr misstrauisch. Sie beäugen den Analytiker und beobachten ihn sehr genau. „Kann ich ihm/ihr vertrauen?“, fragen sie sich.

Mit der Zeit aber wächst das Vertrauen meistens und die Patienten sind bereit, auch über intime Probleme zu sprechen. Häufig wenden die Patienten dann ihren Blick ab vom Therapeuten und erzählen lieber, indem sie aus dem Fenster oder auf den Boden schauen. Auch der Therapeut kann nicht ständig den Patienten ansehen. Schon Sigmund Freud sagte, dass es anstrengend sei, den ganzen Tag den Patienten in die Gesichter zu schauen.

Weg vom Gesicht

Es ist für die Patienten oft sehr schwierig, dem Therapeuten von Angesicht zu Angesicht von Dingen zu erzählen, die ihnen zutiefst peinlich sind oder für die sie sich schuldig fühlen. Daher ist es dann ganz angenehm, auf der Couch zu liegen und den Therapeuten nicht mehr zu sehen. Manchen Patienten kommt da die Beichte bei einem katholischen Pfarrer in den Sinn. Im Beichtstuhl ist der Pfarrer von dem Beicht-Willigen durch einen Sichtschutz getrennt.

Unter Setting versteht man den Aufbau, in dem eine Therapie stattfindet. Bei einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist das Setting, dass der Patient einmal pro Woche kommt und dem Therapeuten gegenübersitzt. Bei der analytischen Psychotherapie sitzt oder liegt der Patient und Analytiker und Patient sehen sich etwa dreimal pro Woche. Das Setting einer Psychoanalyse sieht so aus, dass der Patient auf der Couch liegt und der Analytiker dahinter sitzt. Beide sehen sich etwa viermal pro Woche.
Zum sogenannten „Rahmen“ der Psychoanalyse zählen viel mehr Aspekte wie z.B. Verschwiegenheit, Ferienregelungen, Bereitstellungshonorar-Regelungen, Pünktlichkeit, Diskretion usw.

Auf die Couch!

„Psychoanalysen im Liegen macht man doch heute nicht mehr, oder?“ Diese Frage stellen viele Menschen, die sich über die Psychoanalyse informieren. Die Antwort: Doch, natürlich werden auch heute noch Psychoanalysen im Liegen durchgeführt. Die „Couch“ ist das Symbol für die Psychoanalyse. Sie ist der Klassiker und Gegenstand vieler Comic-Zeichnungen und Witze. Was auf den Bildern aber oft falsch dargestellt wird, ist das Arrangement: Der Analytiker sitzt nämlich nicht neben seinen Patienten, wie viele glauben, sondern in der Regel hinter ihm. Die Couch ist so ausgerichtet, dass der Patient den Analytiker nicht sehen kann. Der Analytiker kann dem Patienten nicht ins Gesicht schauen.

Dieses Setting wirkt auf viele Menschen zunächst bedrohlich. Da steigen ganz viele Phantasien auf. „Wird der Therapeut mich von hinten plötzlich angreifen? Was hat die Couch mit dem Thema Sexualität zu tun?“, fragen sich viele. „Ich könnte mich nie auf so eine Couch legen“, sagt so mancher. Zu groß ist die Angst, ohnmächtig ausgeliefert zu sein.

Dadurch, dass der Therapeut sitzt und der Patient liegt, kommt natürlich auch ein Ungleichgewicht in die Beziehung hinein. Der Therapeut wird dann oft als „der Mächtige“ erlebt, während der Patient sich selbst ohnmächtig und klein fühlt. Aber gerade dieses Ungleichgewicht ist es, dass bewirkt, dass sich der Patient wieder wie ein Kind fühlen kann: Er „regrediert“. Das ist dann die Chance, Altes und Tiefsitzendes zu verändern.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.7.2016
Aktualisiert am 30.1.2020

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Kategorie: Ärzte, Begriffe, Glossar Psychoanalyse, Psychoanalyse, Psychosomatik, Psychotherapie Stichworte: Psychoanalyse, Psychosomatik, Psychotherapie

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