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Aktuelle Seite: Startseite / Glossar Psychoanalyse / Deutung in der Psychoanalyse

Deutung in der Psychoanalyse

08.07.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

deutung

Die „Deutung“ (englisch: „Interpretation“) ist ein heilender Bestandteil der Psychoanalyse. Während der Patient von sich erzählt und frei assoziiert, entstehen beim Psychoanalytiker Phantasien und Bilder (oder auch nicht). Sie können ein Hinweis darauf sein, was beim Patienten im Unbewussten abläuft. Der Analytiker „deutet“ dann, das heißt, er bringt seine Idee, seine Theorie, seine inneren Bilder zur Sprache. Eine Deutung ist der Versuch, etwas Rätselhaftes zu verstehen, etwas Unbewusstes bewusst zu machen. Deuten ist ein wenig wie ein „Erhellen“, aber auch wie ein „Erraten“.

Suchen und Finden

Wenn der Analytiker deutet, ähnelt er manchmal einer Mutter/einem Vater, die/der errät, was im Kind möglicherweise vorgeht. Da er nie sicher sein kann, ob seine Deutung richtig ist, formuliert er sie meistens sehr vorsichtig: „Vielleicht ist es ja so, dass …“, oder „Kann es sein, dass …?“

Eine Deutung kann den Patienten tief berühren, wenn sie zutrifft. Manchmal atmen die Patienten erleichtert auf. Eine zutreffende Deutung kann sich anfühlen wie ein tiefgreifender „Aha-Effekt“. Sämtliche Muskeln entspannen sich. Auch Schuldgefühle können nachlassen. Ein Gefühl von Verstehen und Verstandenwerden macht sich breit.

Auf den Zeitpunkt kommt es an

Durch die Deutung wird das Bewusstsein erweitert. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Deutung. Kommt die Deutung zu früh, kann sie vom Patienten nicht aufgenommen werden.

Eine Deutung kann aber auch verwirren, beunruhigen und neue Fragen aufwerfen. Meistens spürt der Patient, ob die Deutung für ihn stimmig ist oder ob sie sich vollkommen fremd und falsch anfühlt. Manchmal muss man unsichere Gefühle rund um die Deutung aushalten und weiterforschen, bis neue Klarheit auftaucht.

Der Psychoanalytiker Wilfred R. Bion (1897-1979) beschreibt die „Deutung“ als ein „Element“ der Psychoanalyse:
„Da der Analytiker ständig dazu aufgerufen ist zu entscheiden, ob er mit einer Deutung intervenieren soll, sollte die Entscheidung mit ihren Komponenten von Einsamkeit und Introspektion als ein Element der Psychoanalyse angesehen werden …“
Bion: Elemente der Psychoanalyse, suhrkamp taschenbuch 1992: S. 46

Verschiedene Ebenen

Der Analytiker kann auf verschiedenen Ebenen deuten. Will er zusammen mit dem Patienten die Beziehung verstehen, so deutet er das Geschehen zwischen ihm und dem Patienten (Übertragungs-/Gegenübertragungsdeutung). Natürlich kann man auch einen Traum deuten (Traumdeutung) oder einen Widerstand (Widerstandsdeutung).

Für Sigmund Freud war die Deutung die Übersetzung von einer Sprache in eine andere. Bei der Traumdeutung deutete er „den unverständlichen Text der manifesten Traumerzählung, indem er ihn in die Sprache des abgewehrten Wunsches/Triebes übersetzte (Inhaltsdeutung).“
Mertens/Waldvogel: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe. Kohlhammer, 3. Auflage 2008, S. 135

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • 45 Wie wird man Psychoanalytiker? Die Deutung
  • Widerstandsanalyse
  • Primärprozess
  • Traumdeutung
  • Übertragung und Gegenübertragung
  • Deuten am Dringlichkeitspunkt

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 9.7.2015
Aktualisiert am 8.7.2020

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Kategorie: Glossar Psychoanalyse, Psychoanalyse Stichworte: GlossarPsychoanalyse, Psychoanalyse, Technik_Psychoanalyse

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