
Das Kind, es sollte ein Junge werden. Mit seinem kurzen Haar war es so süß, das Kind. „Mag der Junge ein Stück Wurst?“, fragt die dicke Metzgerin. Das Kind ist traurig. Es wurde nicht erkannt. Es war erleichtert, denn es machte seine Aufgabe gut. Das Kind liebte es, mit dem Vater zu spielen, wenn er nicht betrunken war. Es war so aufregend. Von der Mutter bekam es Schläge.
Das Kind reifte – und mit ihm die Schuldgefühle. Die anderen Mädchen, sie blühten in voller Pracht. Doch das Mädchen blieb ein Junge. Heimlich, ganz heimlich zog es Röcke an und freute sich vor dem Spiegel. Wie eine Ipsi-Sexuelle.
Drinnen konnte sie ihre Schönheit bewahren. Doch draußen hatte sich der Junge zu einem Nichts verwandelt. Grau-in-grau. Die anderen Männer heirateten andere Frauen. Da wurde das Kind noch trauriger. Es rief bei einem Therapeuten an – und machte sich auf einen langen Weg. Dunkel war er, und kalt. Doch ein Frühling kam. Und das Kind fand den Mut: Es zog einen Rock an. Und ging nach draußen. Coming out.
Verwandte Artikel in diesem Blog:
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 18.2.2014
Aktualisiert am 4.1.2020
Schreibe einen Kommentar