
Ärzte und Psychotherapeuten sagen lapidar: „Das ist nur eine Panikattacke – daran sterben Sie nicht.“ Doch wieso fühlt der Patient es so anders? Wer als 20-Jähriger eine Panikattacke erleidet, der stirbt mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht daran, obwohl es sich so sehr danach anfühlt. Doch wer eine jahrzehntelange Angststörung hat, die immer wieder von Panikattacken geprägt ist, der ist in der Tat gesundheitlich schwer belastet. Panikattacken und Herzinfarkte lassen sich gerade bei Frauen kaum voneinander unterscheiden.
Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Panikattacken auf Dauer eben doch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen können. Eine Panikattacke kann durchaus einen Herzinfarkt begünstigen, wenn das Herz schon vorgeschädigt ist – und umgekehrt: Durch großen Kummer und ständige Angst kann das Herz geschädigt werden. Vielen Angstpatienten ist dieser Zusammenhang mehr oder minder bewusst.
Was hilft?
Das Erlernen von Meditationstechniken oder Yoga kann helfen, Angstattacken zu reduzieren. Und immer wieder hilft es, sich innerlich selbst in den Arm zu nehmen und sich selbst zu trösten: Ja, eine jahrelange Angststörung kann das Herz belasten und Panikattacken können irgendwann auch zum Tod führen. Es ist sehr traurig, wenn man selbst damit belastet ist. Ein tiefes Verständnis für sich selbst und die ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema können entlasten.
Panikstörungen erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt:
Kate Walters et al. (University College, London, 2008):
Panic disorder and risk of new onset coronary heart disease, acute myocardial infarction, and cardiac mortality.
European Heart Journal, October 2008
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18948354
Jordan Smoller et al. (2007):
Panic Attacks and Risk of Incident Cardiovascular Events Among Postmenopausal Women.
Archives of General Psychiatry 2007
http://archpsyc.ama-assn.org/cgi/content/abstract/64/10/1153
I Kawachi et al. (Harvard School of Public Health, Boston, USA, 1994):
Symptoms of anxiety and risk of coronary heart disease. The Normative Aging Study.
Circulation. 1994; 90: 2225-2229
doi: 10.1161/01.CIR.90.5.2225
http://circ.ahajournals.org/content/90/5/2225.short
Ripke, Annekatrin Asja (2007):
Experimentelle Studie zur Thrombozytenaktivierung durch psychisch induzierten Stress
bei Patienten mit vermehrten Ängsten.
Dissertation, Universität zu Lübeck, 2007
http://www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss337.pdf
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