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Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

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Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Schreibaby

Schreibaby

11.10.2019 von Dunja Voos 7 Kommentare

Zuerst ist man noch ganz gelassen – glaubt daran, das Baby beruhigen zu können. Doch wenn es sich wieder und wieder nicht beruhigen lässt, kommen die Selbstzweifel. Es beginnt die Suche nach den Ursachen und Schuldgefühle entstehen. Die Erschöpfung wächst. Manchmal hat man nicht mal mehr die Kraft, Hilfe zu suchen. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Definition Schreibaby: Schreit ein Baby mindestens drei Wochen lang an mindestens drei Tagen der Woche jeweils für mindestens drei Stunden, dann ist es ein Schreibaby. (Dreierregel von Morris Wessel)

Die Anspannung ist unerträglich

Das Baby windet sich und streckt sich und auch die eigene Anspannung wird unereträglich. Schon, wenn das Baby etwas wimmert, gerät man in Panik, weil man weiß: Es wird sich einschreien und ich kann nichts tun.

Daher handelt man sofort, obwohl auch das meistens nicht hilft. Man merkt gar nicht mehr, wie sehr man das Baby in den Armen schaukelt. Jetzt ist es für das Baby schwierig zu signalisieren: „Bitte weniger!“ Das starke Schaukeln wirkt wie ein aggressives gegenseitiges Aufschaukeln.

Mutter und Vater werden wütend, weil sich das Baby nicht beruhigen lässt und das Baby ist verzweifelt, weil es nicht verstanden wird. Manchmal glaubt die Mutter, sie sei entspannt. Doch dann stellt sie fest, dass ihr Atem ins Stocken geraten ist.

Die Konzentration auf den eigenen Atem will einerseits geübt sein – es kann sehr hilfreich sein, schon in der Schwangerschaft mit Atemmeditation, Pranayama bzw. Yoga anzufangen. Andererseits hat jeder von uns die Fähigkeit, sich hier und jetzt auf die eigene Atmung zu konzentrieren. Dabei reicht es schon zu schauen: Wie fühlt sich die Atemluft an, die da in meine Nase strömt?

Das Sprechen über belastende Ereignisse bringt Babys zum Schreien

Babys sind höchst empfindsam. Wenn man sie genau beobachtet, dann fangen sie sehr oft genau in dem Moment an zu schreien, in dem man über belastende Ereignisse spricht. Oft hat die Mutter belastende Ereignisse erlebt, die sie nicht verdauen kann. Vielleicht bestehen große Spannungen mit dem Vater des Kindes oder vielleicht erhielt die Mutter selbst als Baby medizinische Behandlungen, z.B. die Vojta-Therapie, sodass das Baby sie unbewusst an eigene qualvolle Zeiten erinnert. All dies ist im Körper der Mutter verankert. Schon allein das Nachdenken darüber und das Verstehen der eigenen Leiden kann dabei helfen, Spannung loszulassen und somit das eigene Kind mit mehr Verstehen zu halten.

Elimination Communication

Das exzessive Schreien bei Babys ist nicht selten verbunden mit den „Dreimonatskoliken“. Hier könnte die Elimination Communication ein Lösungsansatz sein. Die Theorie: Babys wollen sich nicht selbst beschmutzen, das heißt, sie wollen nicht in die Windeln machen. Babys zeigen früh an, wenn sie sich entleeren wollen und zwar durch Unruhe und Kicken der Beine. Wenn die Mutter aufmerksam mit dem Baby kommuniziert, merkt sie, wann es sich entleeren möchte und kann es abhalten.

Das Prinzip ist eigentlich immer dasselbe: Die Mutter braucht einen guten Kontakt zu sich selbst, damit sie sich besser affektiv mit dem Baby abstimmen kann (siehe Affektabstimmung). Damit ihr das gelingt, braucht sie selbst Rückenstärkung. Ist niemand da, der ihr diese geben könnte, ist die Zeit mit einem Schreibaby sehr schwer zu überstehen – aber es ist zu schaffen. Empfehlenswert sind hier die Bücher des Schreibabyforschers Thomas Harms.

Links:

Elternnotruf.ch (rund um die Uhr): 0041 (0)44 261 8866
Wochenbettdepression-Hotline: 01577/47 42 654

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • Dreimonatskoliken – haben Windeln etwas damit zu tun?
  • Postpartale Depression
Links:
  • www.trostreich.de
  • Erste Emotionelle Hilfe Deutschland
  • www.familienhebamme.de
  • Deutsche Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der frühen Kindheit, GAIMH
  • Zentrum für primäre Prävention und Körperpsychotherapie Bremen (ZePP)
  • www.muetterhilfe.ch
Literatur:

Stella Acquarone:
What shall i do to stop him crying? Psychoanalytic thinking about the treatment of excessively crying infants and their mothers/parents.
Journal of Child Psychotherapy, Volume 18, 1992 – Issue 1, Published online 24.9.2007
https://doi.org/10.1080/00754179208259362
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00754179208259362?journalCode=rjcp20

Brigitta vom Lehn:
Schreibabys sind typisch deutsch.
Welt-online, 6.5.2007

Mauri Fries:
Unser Baby schreit Tag und Nacht
Ernst Reinhardt Verlag

Studien zum exzessiven Schreien und zum weiteren Verlauf:

Mirja Helen Hemmi (Universität Basel, Schweiz), Dieter Wolke, Silvia Schneider (2011):
Associations between problems with crying, sleeping and/or feeding in infancy and long-term behavioural outcomes in childhood: a meta-analysis.
Archives of Disease in Childhood 2011; 96: 622-629, doi:10.1136/adc.2010.191312 http://adc.bmj.com/content/96/7/622.short
(Frühe Regulationsstörungen und spätere Verhaltensauffälligkeiten hängen zusammen = Schlussfolgerung der Studie)

Wurmser, Harald (2009):
Schrei-, Schlaf- und Futterstörung.
Prävalenz, Persistenz, Prädiktoren und Langzeitprognose.
Monatsschrift Kinderheilkunde, 157, 574-579
http://www.springerlink.com/content/314436304w147g15/

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht im Jahr 2006.
Aktualisiert am 11.10.2019

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Kategorie: alleinerziehend, Begriffe, Kinder, Lebenshilfe Stichworte: alleinerziehend, Kinder, Lebenshilfe

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Sara meint

    18.09.2015 um 21:40

    Danke für diesen Artikel! Hätte ich sowas doch schon damals gelesen… Mein Sohn (jetzt 2 Jahre) hat wirklich wochenlang nur geschrieen und anfangs konnte ich ihn keine Sekunde aus den Armen legen. Eine Freundin hat mir dann empfohlen, ihn mal zu pucken, das hat schon etwas geholfen. Etwas mehr Ruhe wurde mir aber in der Nacht endlich durch die Anschaffung einer Federwiege gegönnt. Das Teil hat sich wirklich ausgezahlt. Durch die Feder hat er sich einfach, wenn er anfing zu strampeln, wieder selbst in den Schlaf gewippt. Meinem Rücken hats auch gut getan :) Ich habe damals diese hier gehabt: http://haengemattenshop.com/yayita-baby-hangematte-wolldecke.html und habe einfach um 10 Euro eine Feder dazugekauft…
    LG Sara

  2. Sara meint

    11.03.2014 um 13:22

    Ein kleiner Tipp noch: Federwiegen und verschiedene Tragesysteme erstmal leihen, so dass man erstmal ausprobieren kann, ob dies zur Beruhigung beitragen kann. Zum Beispiel hier: http://www.mamathek.de
    Die Ursachen für exzessiv schreiende Babys können ja sehr verschieden sein.

    Liebe Grüße
    Sara

  3. Güner meint

    29.07.2013 um 14:31

    Genau wie es keine generelle Ursache für das Schreien von Babys gibt, kann es natürlich auch keine ultimative Lösung geben, allerdings bin ich jetzt auf die Alternative “Babyfederwiege” und das Pucken gestoßen.
    Ähnliche Ansatzpunkte für diese Problematik habe ich auf der http://www.nonomo.de gelesen, wo auch Expertenstellungnahmen und Kundenportale Erfahrungsberichte wiedergeben.
    Ist sicherlich interessant für Eltern mit ähnlichen Problemen, vielleicht ist eine Federwiege ja die Lösung für viele.

    Also schaut mal rein: http://www.nonomo.de

  4. Harry Hirsch meint

    28.07.2012 um 13:15

    „Viele junge Eltern lesen Ratgeber über Ratgeber. Und fühlen sich mit jedem Mal mehr im Stich gelassen. “

    Das zeigt, dass diese Eltern sich im Gefühl noch ganz sicher sind und ihre Einsamkeit auch wahrnehmen können. Gut zu lesen, dass es immer noch Menschen gibt, die tatsächlich noch fühlen können, wie allein sie sind und dass sich kein Schwein für sie interessiert. Die Politiker am allerwenigsten. Wenn, dann unter dem Aspekt, mehr Humankapital zu produzieren.

  5. Dunja meint

    14.11.2009 um 20:22

    Liebe Melanie, liebe Annamarie,

    herzlichen Dank für Ihre hilfreichen Hinweise.

    Dunja Voos

  6. Annamarie meint

    14.11.2009 um 17:39

    ich kann die psychische Belastung für die Eltern nur bestätigen!
    wir haben auch gute Erfahrungen mit Pucken und vor allem Bewegung gemacht.
    Wir haben unseren Sohn viel im Tragetuch getragen und später in einer Manduca Trage.
    Manchmal war mir die körperliche Belastung aber einfach zu viel und da hat mir meine Hebamme die Kängurooh Baby JoJo Federwiege empfohlen
    http://www.BabyDreamers.de
    So war unser Sohn in Bewegung durch das natürliche Auf und Abschwingen der Federwiege ohne das ich ihn die ganze Zeit bewegen musste.
    Das hat mich ungemein enlastet!

  7. Melanie Wander meint

    25.03.2008 um 23:05

    Ein wirklich sehr gelungener Artikel. Ich möchte kurz das Thema „pucken“ aufgreifen, dass in dem Text erwähnt wird. Bei meinem Sohn gab es zum Glück keine größeren „Schrei“ – Probleme. Beruflich habe ich aber mit Eltern zu tun, die diese Probleme haben. Oft ist das eine sehr starke psychische Belastung für die Eltern. Ist das Schreien nicht in einer Krankheit / Schmerzen begründet, sonder „nur“ aufgrund von Schlafstörung kann das pucken eine effektive Methode sein, dem Baby und auch den Eltern ruhigere Nächte zu gönnen. Leider trauen sich viele Eltern nicht ihr Baby wirklich fest einzuwickeln. Ergebnis: Das Baby strampelt sich frei und das pucken ist wirkungslos. Ich rate diesen Eltern zu einem speziellen Pucksack mit Klettverschluss. Für viele wird erst damit das „Richtige“ pucken möglich. Die Resonanz die ich auf die Pucksäcke erhalte ist durchweg positiv. Ich hoffe ich der Tipp hilft den ein oder anderen Leser weiter. In diesem Sinne wünsche ich ruhige Nächte.

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