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Aktuelle Seite: Startseite / ADHS / Die hochambivalente Mutter

Die hochambivalente Mutter

27.09.2019 von Dunja Voos 3 Kommentare

„Der Turm, der wackelt, der Turm, der wackelt, die oberste Spitze fällt ab.“ Kennen Sie dieses Kinderlied? Wie an der Spitze eines solchen Turmes muss sich ein Kind fühlen, das eine hochambivalente Mutter hat. Das Kind einer ambivalenten Mutter, die in extremem Ausmaß mal so, mal so ist, kann sich nicht orientieren. Das Kind wird davon ganz unruhig. Es kann nicht einfach „sein“. Es muss immer die Lage checken und sich fragen: „Wie ist mir die Mutter heute gesinnt? Bekomme ich plötzlich Schläge, Geschrei, Liebesentzug oder werde ich gar mit ‚Liebe‘ überschüttet?“ Die Mutter wirkt wie ein Zufallsgenerator.

Das Vegetativum wird aufgerührt

Die Beziehung zu einer solchen Mutter schafft im Kind ein vegetatives Desaster. Das Nervensystem ist genauso aufgewühlt wie die Mutter selbst. Die Wissenschaft spricht von der übererregten HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, Stress-Achse). Menschen, die in der Kindheit eine unberechenbare Mutter hatten, leiden oft noch als Erwachsene an einer „vegetativen Dystonie“, wie man es früher nannte. Der Cortisol-Haushalt gerät leicht aus dem Gleichgewicht, die Entzündungswerte sind erhöht und auch das innere Gleichgewicht lässt sich nur allzu leicht aus der Ruhe bringen. Man denkt, es geht einem gut und – wusch – kommen plötzlich Übelkeit, Schwindel oder Atemnot.

Was Säuglingsforscher als „vegetative Affektabstimmung“ bezeichnen, ist zwischen der ambivalenten Mutter und dem Säugling schon früh „in die Hose“ gegangen. Die nervlich aufgewühlte Mutter hält ihren Säugling und „steckt ihn an“ mit ihrer Anspannung. Oft verfestigt sich diese Beziehung, sodass das Kind oft bis ins Erwachsenenalter hinein unter der Affektlabilität leidet.

Was tun?

Den idealen, ruhigen See zwischen Mutter und Kind gibt es natürlich nur selten. Viele Mütter sind jedoch ausgeglichen genug, um auch ihren Kindern ein stabiles vegetatives Nervensystem mitzugeben. Ich spreche hier jedoch von der sehr hohen, rauen See. Von der Mutter, die in höchstem Maße in eigener innerer Not steckt und die dadurch kaum fähig ist, ihr kleines Kind durch ruhiges Gewässer zu schippern.

Das Kind, das erwachsen geworden ist, leidet oft wieder selbst an Unruhe, Misstrauen und nervlicher Anspannung. Doch das System kann sich beruhigen. Wer über lange Zeit neue und bessere Erfahrungen mit einer stabileren Bezugsperson macht und regelmäßig meditiert, der kann langsam wieder zur Ruhe kommen.

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  • Bindungstheorie

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 14.5.2013
Aktualisiert am 27.9.2019

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Kategorie: ADHS, Angststörung, Depression, Kinder, Psychosomatik Stichworte: Angststörung, Bindung, Depression, Kinder, Psychosomatik

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    07.03.2021 um 13:16

    Liebe Frau Kohl, herzlichen Dank für Ihren Kommentar – ist da vielleicht ein Freudscher Verschreiber drin? ;-) „Ich mag meine Mutter nicht, …“

  2. Janette Kohl meint

    07.03.2021 um 9:12

    Danke für diesen Artikel!
    Ich finde mich darin komplett (als Tochter einer hochambivalenten Mutter) wieder und nach 35 Jahren ist mein innerlicher Knoten geplatzt.
    Ich kann die Erlebnisse meiner Kindheit zwar nicht abschütteln, aber ich kann sie zu einem Teil meiner Geschichte machen und konkret in der Psychotherapie damit arbeiten.
    Ich kann meine jahrelange unerklärbare Zerrissenheit zwischen „ich mag meine Mutter nicht, obwohl sie nicht liebt“ endlich erklären und das ist für mich und mein emotionales Wohlbefinden ein Quantensprung.

  3. Doro Böhm meint

    28.01.2014 um 9:33

    Weil die Verfassung einer Mutter lebenslange, im Idealfall positive und im Ernstfall gravierend negative Auswirkungen auf ihre Kinder hat, brauchen wir einiges, was derzeit im Rückbau begriffen ist: Männer, die die Mutter ihre Kinder lieben. Ein Umfeld, was Müttern hilft. finanzielle Gleichstellung von Eltern und Kinderlosen. Gesellschaftliche Wertschätzung.
    Die Nebenwirkungen eines aus dem Ruder gelaufenen Gender-Mainstreamings, der auf dem Boden des Fossilfeminismus‘ gedieh, sind in vieler Hinsicht negativ am Werk und auch statistisch an der Geburtenzahl abzulesen. Man kann nicht erkennen, dass diese Zusammenhänge ihrer Bedeutung entsprechend in der Politik verstanden wurden.

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