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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Angenommen, ich muss mich nicht mehr verbieten und verbiegen

Angenommen, ich muss mich nicht mehr verbieten und verbiegen

05.12.2018 von Dunja Voos 1 Kommentar

Genug verbogen. Mein Leben lang. Abends, wenn ich mit diesem Aufruhr ins Bett gehe, habe ich manchmal Angst, dieses Grundgefühl meines Lebens könnte mein Leben lang so anhalten. Ich fühle mich schwer bedrückt – so schwer, dass es mir schwerfällt, zu atmen. „Wer mit so einem frühen Trauma groß geworden ist, versucht eigentlich an jedem Tag, in jeder Minute nur, diese Grundangst zu beruhigen“, las ich. Ich glaube, es ist so. Doch ist es so?

Ich befürchte, wenn ich so bleibe, nimmt mich niemand an. Doch ich habe mich im Leben genug verbogen. Und plötzlich mache ich die Erfahrung, dass „Es“ gerade dann angenommen wird, wenn ich mich nicht verbiege. Wenn ich bin. Genau so: mit all dem Schmerz und dem inneren Aufruhr, dem inneren Bösen und Guten, der ewigen Angst. Auf einmal spüre ich: Genau so, wie ich bin, werde ich angenommen. Und der Schmerzabfall ist enorm.

Enorm diese Erleichterung. Ich muss mich nicht verbiegen, um das Leben endlich schön zu finden um der andren Willen. Wichtig ist, dass ich mich angenommen fühle. Vielleicht ist es phasenweise so, dass der Grundschmerz, diese Grunderschütterung und Grundbeunruhigung sich nicht ändert. Aber manchmal ist es eben doch auch weg.

Ich bin resonant, nicht starr. Und die anderen sind auch resonant. Ich kann den Grundschmerz kennenlernen, ihn anschauen und benennen lernen. Ich kann nun darüber sprechen. In der Psychoanalyse erfahre ich, wie es ist, nicht mehr starr zu sein. Wenn ich den anderen als Gefahr ansehe, dann kann ich mir heute die Frage stellen, ob ich mich nicht irre. Ob es nicht fast die ganze Zeit eine Fehlwahrnehmung ist.

Ich kann über mein Bedrücktsein sprechen, ich bin beweglich geworden. Ich kann kommunizieren: Ich kann fühlen und über das sprechen, was mich bewegt oder auch erstarren lässt. Und der andere hört mich. Und kommt in Resonanz. Er lässt mich sein. Er verlangt nicht von mir, dass alles gut wird. Er ist einfach da – wie jemand, der da ist, während man das Unaushaltbare empfindet.

In der Psychoanalyse lässt sich lernen, wie man mit anderen in Kontakt tritt. In wirkliche Resonanz. Man muss nicht positiv denken, man muss sich nicht bemühen. Man entwickelt sich im Beisein des anderen von selbst zu einem Menschen. Zu einem Menschen, der bei einem anderen Menschen ankommt, der angenommen wird, gerne angenommen wird und so sein kann, wie er ist.

Dieses Angenommenwerden lindert auf eine Art allen Schmerz. So wie ein Bach-Stück in mir resonniert, so resonniert der andere in mir, wenn ich spüre: Ich werde angenommen. Schmerz und Verzweiflung werden erträglich, wenn da jemand ist, der bleibt. Und mich annimmt. Es annimmt. Und da ist. Das ist die wahre Erlösung. Das Angenommenwerden. Psychoanalyse erreicht tiefe Schichten. Manchmal ist es beeindruckend, wie tief die Veränderungen greifen. Sie kann das Erlebte nicht auslöschen, aber das Erleben enorm verändern.

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Kategorie: Begriffe, Kurzgeschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Kurze_Geschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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Kommentare

  1. Fischmondfahrt meint

    16.10.2019 um 22:01

    Ja, so ist das. Das kann man gar nicht genug betonen welches Ausmass an Angenommen-Sein in der Psychoanalyse möglich sein kann bzw. wie tief dies wirken kann. Wenn das nur alle wüssten, dann würden „alle“ auch unbedingt eine Analyse machen wollen. Ganz sicher!
    Vielleicht ist es noch wichtig zu betonen, dass dazu auch eine Art „Auftauschmerz“ gehört. So eine Art Bewusstseinsakt, der eben die frühere Verkrümmung so deutlich vor das eigene Augenlicht führt.
    Also: Schmerz und tiefes Glück zugleich. – Meine Erfahrung.

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