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Aktuelle Seite: Startseite / Ärzte / 69 Wie wird man PsychoanalytikerIn? Kurze Sätze.

69 Wie wird man PsychoanalytikerIn? Kurze Sätze.

28.10.2017 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Wenn jemand in Hypnose ist, müssen Sie in kurzen Sätzen mit ihm sprechen“, sagt die Hypnose-Dozentin. „Dieser eine Satz hat mir den Rest gegeben!“, sagen wir nach dem Streit. Kurze Sätze bleiben haften. Sie erreichen unser Innerstes – vor allem dann, wenn wir uns in einem meditativen Zustand befinden, wie es z.B. in der Psychoanalyse häufig der Fall ist. Wer selbst schon mal eine Psychoanalyse gemacht hat, der weiß, wie sehr kurze Sätze haften bleiben können. Ein Satz kann viele Gefühle, Phantasien und Assoziationen wecken. Er kann stark wirken.

Es sitzt.

Psychoanalyse-Ausbildung: Anfangs spricht man vielleicht zu viel

In der Psychoanalyse-Ausbildung kennen Ausbildungskandidaten die Wirksamkeit kurzer Sätze aus der eigenen Lehranalyse. Doch wenn die ersten eigenen Patienten kommen, stehen viele unter Druck: „Ich muss dem Patienten doch was Gutes sagen, ich muss ihm doch etwas mit auf den Weg geben“, denkt man. Oder: „Die nächste Supervision ist schon am Montag, da muss ich doch jetzt noch was Schlaues sagen.“

KISS – keep it short and simple.

Bei mehreren Sätzen setzt das Denken ein

Das Problem bei mehreren und längeren Sätzen ist jedoch, dass man mit dem Patienten vielleicht von einer träumerischen Ebene wieder auf die Verstandes-Ebene kommt. Vielleicht wünscht man sich, der Patient möge doch etwas „einsehen“ und etwas intellektuell verstehen. Oftmals sind lange Sätze und gute, ausführliche Erklärungen angebracht, um etwas intellektuell zu erfassen und die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Lange Sätze können gut tun. Aber manchmal führen sie aus der meditativen Stimmung heraus. „Das war mir jetzt zu viel“, sagt der Patient. Er kann den Fokus verlieren oder sogar verwirrt sein. Es kann passieren, dass sich der Patient „überfüttert“ fühlt. Kleine Häppchen sind gerade bei tiefgreifenden seelischen Problemen leichter zu verdauen.

Worte sind wie Nahrung.

Die Begeisterung für die eigenen Ideen zurückhalten

Manchmal meint man, als angehender Analytiker etwas Unglaubliches erkannt zu haben – etwas, von dem man meint, dass das dem Patienten (oder auch Kollegen) bestimmt noch nie in den Sinn gekommen ist. Man meint, die große Lösung für ein lang ungelöstes Problem gefunden zu haben. „Heureka!“ Manchmal möchte man dann mit vielen Sätzen losstürmen und es dem Patienten „beibringen“. Doch gerade dann gilt es, sich selbst noch einmal zu hinterfragen.

Es ist wie bei einem Gedicht oder einem Schriftstück: Lass‘ weg, was nicht unbedingt sein muss.

Oft reicht es, all die Dinge, die einem einfallen und die man dem Patienten sagen möchte, im Stillen auszusprechen. Der Patient spürt oft, wenn sich im Analytiker ein Verstehen gebildet hat. Der wirksamste Faktor, der dazu führt, dass man sich schließlich selbst an kurze Sätze hält, ist die eigene Zufriedenheit. Sie stellt sich oft in den Stunden ein, in denen es gelungen ist, sich zurückzuhalten, sodass genug Raum für das Wesentliche da war. So kann sich der Patient entwickeln und entfalten. Irgendwann spricht er wahrscheinlich selbst aus, was wir uns so schlau gedacht haben. Doch in der Psychoanalyse gibt es kein „So-ist-es-immer-richtig“. Sie lebt von den Variationen, wobei die „Wenige-Worte-Version“ aus meiner Sicht die schönste ist.

(Im Bild oben zu sehen: das Korrekturzeichen für „überflüssig“)

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Kategorie: Ärzte, Begriffe, Psychoanalyse, Psychoanalytiker_Werden Stichworte: Psychoanalyse, PsychoanalytikerInWerden

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