„Arbeiten Sie auch lösungsorientiert?“, werde ich oft gefragt. Die Menschen sind süchtig nach „Lösungen“. Ein Moment der Spannung scheint kaum noch aushaltbar. Alles will direkt abgeschüttelt, aufgelöst, abgeführt und weggefegt werden. Wir wollen die unangenehmen Gefühle von uns lösen und dazu benutzen wir eine der zahlreichen Abwehrformen. Doch das Problem drängt sich immer wieder auf und wir merken: Die Lösung ist nicht die Lösung. (Text & Bild: © Dunja Voos)
dableiben muss, dann nutzen wir ihn eben, um uns darauf in die Sonne zu setzen.
Neue Wege gehen
„Nein, ich arbeite nicht lösungsorientiert“, sage ich. Jedenfalls nicht in dem Sinne „lösungsorientiert“, wie er heute meistens verstanden wird. Ich arbeite daran, einen Raum zu schaffen, damit das Unangenehme, das Spannende, das nicht gleich aufgelöst werden kann, mehr Platz hat, sich zu entfalten. Wenn dieser Raum geschaffen ist, dann können wir das Unangenehme anschauen, erleben, beobachten und betrachten. Wir können auch das Überwältigende beobachten und erfahren – das, wofür wir nicht genügend inneren Raum haben. Manchmal müssen wir uns dem Größeren überlassen. Aber oft und mit der Zeit stellen wir fest, dass das, was unlösbar erschien, sich löst – ganz von allein. Und wir fragen uns, wie das geschehen konnte.
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