Manche Menschen sind immer unruhig, oft ohne zu wissen, warum. Erforscht man die Sache jedoch genauer, erzählt der Betroffene vielleicht, dass er eine „hilflose Mutter“ hatte. Schon als Kind musste er die Mutter immer beruhigen durch Worte und Taten. Ständig musste er den Clown spielen, um ihre Ängste und Sorgen zu beschwichtigen. Diese Mutter hat der Betroffene in sich aufgenommen – sie ist nun als „inneres Objekt“ in der Psyche erhalten. Das führt dazu, dass der Betroffene in Beziehungen oft die Vorstellung hat, er müsse etwas tun und machen, um dem anderen zu helfen. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Altbekanntes wurde dem Neuen übergestülpt. Bewusstwerdung stoppt den Vorgang
Der Betroffene hat leicht die Vorstellung, die andere Person sei hilfsbedürftig. Dieses Erleben kann dann verändert werden, wenn es bewusst wird. Man kann sich dann fragen: „Ist derjenige, mit dem ich zusammen bin wirklich hilfsbedürftig? Muss ich meine alte Rolle weiter spielen? Oder ist dem anderen meine Besorgtheit und ständige Geschäftigkeit vielleicht sogar lästig?“ Wenn sich der Betroffene diese Fragen stellt, ist die Mutter als „inneres Objekt“ zwar noch vorhanden, aber nicht mehr so wirksam. Das heißt, der Betroffene kann sich zwar daran erinnern, wie hilflos seine Mutter war und wie er ihr immer helfen musste, ihre Ängste zu beseitigen, aber die Neigung dazu, auch andere Menschen für hilflos zu halten, nimmt ab. (Text downloaden: Rastlosigkeit_durch_hilflose_innere_Mutter (PDF))
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