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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Den Tod nach Hause holen: Bestatter Fritz Roth (1949-2012) mildert Berührungsängste

Den Tod nach Hause holen: Bestatter Fritz Roth (1949-2012) mildert Berührungsängste

24.09.2017 von Dunja Voos 1 Kommentar

Fritz RothAn Sterben und Tod denken wohl die meisten nur ungern. Vielleicht liegt das auch daran, dass „wir dem Thema entzogen werden“, wie es der Bestattungsunternehmer Fritz Roth ausdrückte. Am 1. November 2011 – ein Jahr vor seinem Tod – war er in einem Interview in der Sendung „Panorama“ auf WDR2 zu hören. Fritz Roth (1949-2012) wollte den Tod wieder dahin zurückholen, wo er eigentlich hingehört: in unsere Lebensräume. „Der Tod ist uns etwas Unvertrautes, daher hilft es uns, wenn wir den Verstorbenen in unsere vertraute Umgebung holen“, so Roth. Viele Menschen wüssten gar nicht, dass es möglich ist, den Verstorbenen aus der Klinik ins eigene Haus zu holen. „Ich würde schauen, dass der Verstorbene nicht länger als drei bis vier Stunden in der Klinik verbleibt.“ Für viele Menschen dürften das ganz neue Ideen sein. (Text: © Dunja Voos; Abgebildet: Fritz Roth, © www.puetz-roth.de)

„Den Tod aus den Händen der Professionellen herausholen“

Heute ist es meistens so, dass uns das Krankenhauspersonal, der Hausarzt oder der Bestattungsunternehmer den Toten entreißen. „Die Professionellen machen alles für uns. Wir setzen uns dann dahin – und wir erstarren“, sagte Roth. Sein Anliegen war es immer, den Tod aus den Händen der Professionellen wieder herauszuholen. „Es wird auch gestorben“, das solle deutlich werden. „Wir machen die tollsten Züge, Karnevalszüge und vieles mehr, aber wir machen keine Trauerzüge mehr“, bedauerte Fritz Roth.

Den Unterschied zwischen Tod und Lebendigkeit

Früher war es klar: Wenn die Oma zu Hause starb, wurde sie von den Angehörigen angekleidet. Die Tote war zusammen mit ihren Angehörigen in der vertrauten Umgebung. „Heute schrecken viele Angehörige zurück, wenn man ihnen sagt, sie könnten den Toten selbst ankleiden“, erklärte Fritz Roth. Oftmals würden die Toten heute richtig herausgeputzt. Da würden Mittelchen verabreicht, „dass man denkt, der Opa käme aus Ibiza und nicht von der Intensivstation“, so Fritz Roth. „In unserem Haus werden keine Kosmetika angewendet.“ Durch den Umgang mit dem Toten könne man den Unterschied zwischen Tod und Lebendigkeit begreifen. Und daraus ließe sich auch Kraft und Mut für das Leben schöpfen, so Roth.

Sich dem Thema Tod nähern

© Pütz-Roth
Das Bestattungsunternehmen Pütz-Roth bei Bergisch-Gladbach bietet den Menschen viele Möglichkeiten, sich dem Thema Tod zu nähern. Jugendliche haben die Möglichkeit, einmal einen Toten zu sehen (das ist natürlich mit den Angehörigen des Toten abgesprochen). Oder man kann kostenlos ein „Vorsorgegespräch“ in Anspruch nehmen. Außerdem beraten Fritz Roth und seine Mitarbeiter zu den Themen „Patientenverfügung“, „Vorsorgevollmacht“ und „Betreuungsverfügung“. Schließlich gehören auch die „Gärten der Bestattung“ zum Unternehmen. Im Jahr 2006 eröffnete Fritz Roth damit den ersten privaten Friedhof für Urnen in Deutschland. Der idyllische Ort liegt am Rand von Bergisch-Gladbach, ist aber dennoch gut erreichbar. Trauernde Kinder finden in der „Villa Trauerbunt“ Trost – begleitet werden sie dabei auch vom Verein Domino, dem Zentrum für trauernde Kinder; Erwachsene können die Trauerakademie des Unternehmens besuchen.

Über Fritz Roth:

Fritz Roth wurde 1949 in Eikamp/Nordrhein-Westfalen geboren, studierte Betriebswirtschaftslehre in Köln und ließ sich Ende der 80iger Jahre zum Trauerpädagogen ausbilden. Zwischen den Jahren 1983 und 2007 übernahm er verschiedene Bestattungshäuser. Er starb 2012 an Krebs. Eine Übersicht über die nun angeschlossenen Häuser finden Sie auf der Pütz-Roth-Website hier.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

ARD-Themenwoche: Leben mit dem Tod

Links:

Trauer braucht eine Heimat
www.puetz-roth.de

Fritz Roth:
Das letzte Hemd ist bunt.
Die neue Freiheit in der Sterbekultur
Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2011
19,99 Euro
Bei Amazon kaufen

Frank Ostaseski
Buddhistischer Sterbebegleiter
www.mettainstitute.org/FOstaseski.html

Dieser Beitrag erschien erstmals am 2.11.2011
Aktualisiert am 24.9.2017

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Kategorie: Lebenshilfe Stichworte: Lebenshilfe

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Kommentare

  1. Jay meint

    20.11.2014 um 4:01

    Ich glaube, jeder trauert anders und man kann erst in dem Moment selber sagen, wie es sich für einen anfühlt.
    Als mein Vater 2011 verstarb, hatte ich zunächst das Gefühl, alles möglichst schnell abwickeln zu müssen an Formalitäten. Dann kam die Trauerfeier, die Einäscherung, die anonyme Bestattung – so wie er es wollte.
    Gesehen habe ich ihn nur ganz kurz im Krankenhaus – ein merkwürdiges Gefühl, sehr unwirklich.
    Ich habe in dem Moment sogar etwas Trotz und Wut in mir gefühlt.
    Eine Stimme sagte „Das musste ja so kommen, ich habe alles versucht, aber ich habe es nicht geschafft, Dir das Rauchen auszureden. Du wusstest ja immer alles besser. Jetzt hast Du das Ergebnis!“
    Danach habe ich drei Tage geweint.
    Dann erstarrten meine Gefühle auf merkwürdige Weise zu Eis.
    Ich war zu dieser Zeit in einer Tagesklinik in Behandlung und der Klinikalltag hat mich dermaßen mitgezogen, dass ich aus dieser Trauersituation nach ein paar Tagen raus war.
    Meine Bezugstherapeutin meinte, dass es normal wäre und dass es wahrscheinlich am ambivalenten Verhältnis lag, das ich zu meinem Vater hatte.
    Bis heute kann ich seinen Tod nicht richtig fühlen. In mir herrscht diesbezüglich eine Eiszeit.

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