„Wer bin ich und wenn ja, wieviele?“, nannte der Philosoph David Precht eines seiner Bücher. Wir haben viele Anteile in uns und es ist nicht immer leicht zu sagen, wer „Ich“ eigentlich bin. „Ich hörte mich wütend schnauben“, sagen wir und teilen uns auf in ein „Ich“ und ein „Mich“. „Wenn ich so wütend bin, dann bin das nicht ich“, sagen wir. Sigmund Freud teilte das Subjekt (also sozusagen die „ganze Person“, das „einheitliche Selbst“) auf in unbewusste und bewusste Anteile (topographisches Modell) sowie in ein Ich, Über-Ich und Es (Strukturmodell). So gesehen gibt es kein zentrales Selbst als Ganzes, sondern nur ein Subjekt, das aus vielen Anteilen besteht – es ist ein „dezentriertes Subjekt“ in der Sprache der Psychoanalytiker.
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Literatur:
Thomas H. Ogden:
Das intersubjektive Subjekt der Psychoanalyse bei Klein und Winnicott
Jahrbuch der Psychoanalyse (2009), 58: 139-168
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