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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Paukenerguss: man fühlt sich richtig krank. Leben in der Wattewelt

Paukenerguss: man fühlt sich richtig krank. Leben in der Wattewelt

11.04.2015 von Dunja Voos 2 Kommentare

Mai_2014

Die Grippewelle im Januar und Februar 2015 hat ihre Spuren hinterlassen. Nicht wenige haben mit den Nachzüglern der Grippe zu kämpfen. Manche leiden an einem Paukenerguss. Infolge der Nasennebenhöhlenentzündungen hat sich Sekret im Mittelohr angesammelt. Man hat das Gefühl, als sei der Kopf unter Wasser. Man hört fast nichts, vielleicht kommt Schwindel dazu.

Manche fühlen sich permanent grippig, andere völlig erschöpft. Kreislaufschwäche, Konzentrationsschwäche, Frösteln ohne Fieber oder Hitzegefühle ohne Fieber sind typische Symptome, die den Paukenerguss begleiten.

Kein Wunder

Manche hören ihren Puls, andere bekommen einen Tinnitus dazu, oder es tritt gleich beides ein. Es knackt unter Umständen im Nacken oder beim Kauen knistert es. Der ganze Kopf scheint in Mitleidenschaft gezogen. Das Trommelfell wird unter anderem vom Nervus vagus (10. Hirnnerv, Ramus auricularis) und vom Nervus trigeminus (5. Hirnnerv, Ramus auriculotemporalis) innerviert.

Daher ist es kein Wunder, dass man sich insgesamt so schlecht fühlt: Der Vagus-Nerv ist ein Teil des parasympathischen Nervensystems. Er ist für die Ruhe des Körpers zuständig. Er steht mit dem Verdauungstrakt in Verbindung. Wird er gereizt, können Übelkeit und Schwächegefühle entstehen.

Panik

Ein Paukenerguss geht sprichwörtlich an die Nerven. Besonders Menschen, die ihre Ohren beruflich brauchen, sind in heller Aufruhr: z.B. Lehrer, Psychoanalytiker oder Musiker. Wer dann im Internet liest, verstärkt seine Ängste.

Da stehen dann Dinge drin wie: Wenn es zu Entzündungen, Ausweitungen und Vereiterungen käme, könne das Mastoid (der Knochenfortsatz hinter dem Ohr) mitbetroffen werden. Es könne eine Hirnhautentzündung entstehen. Oder auf Dauer würden die Gehörknöchelchen angegriffen und man verliere dauerhaft sein Hörvermögen.

Auch ein Tinnitus könne dauerhaft entstehen. Kurzum sieht man sich in Lebensgefahr. Man müsse jedenfalls sofort den Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) aufsuchen. Ruft man da an, erhält man jedoch erst eine Woche später einen Termin. Da gibt’s dann schon eine Diskrepanz zwischen Internet-Infos und Praxis-Alltag.

Die Odyssee

Viele bekommen vom HNO dann Nasentropfen verschrieben, damit die Nasenschleimhäute abschwellen und alles besser belüftet wird. Das Mittelohr steht über die Tube (Eustach’sche Röhre) mit der Nase und dem Rachen in Verbindung. Manche Ärzte empfehlen eine Aufweitung der Eutschach’schen Röhre (HNO-Privatpraxis München). Wird die Tube erweitert, kann Flüssigkeit abfließen. Andere Ärzte versuchen es erst mit einer Parazentese (Schnitt in das Trommelfell, Trommelfellinzision), damit die Flüssigkeit herauslaufen kann.

Bei Kindern wird oft auch ein Paukenröhrchen in das Trommelfell gesetzt, damit das Mittelohr mit der Außenwelt verbunden bleibt. Manche Ärzte raten auch zu einer Entfernung der Polypen. Viele verschreiben Antibiotika oder auch Kortison-Nasensprays. Manche schlagen einen Allergietest vor.

Andere rücken dem Patienten direkt mit einer Nasenscheidewand-Operation zu Leibe. Manche haben Glück und es hat sich nur ein Cerumenpfropf (Schleimpropf) im Gehörgang gebildet. Sobald der HNO-Arzt ihn ausgespült hat, fühlt sich der Betroffene sofort besser. Der Behandlungsversuche gibt es jedenfalls viele.

Abwarten

Manche verzweifeln auch, weil sie alles probieren und keine Besserung finden. Sie leben gesund, fasten, treiben vorsichtig Sport, schlafen viel, gehen viel an die frische Luft, gehen spazieren, machen Yoga und Kopfstände, probieren Ayurveda und Chinesische Medizin (TCM), meditieren, tragen Mützen, verzichten auf Schokolade, ernähren sich vegan. Und manchmal ist es so, dass der Paukenerguss dennoch eine ganze Weile Gast im Hause bleibt. Man kann wirklich „Kopfstände“ machen und es bessert nichts.

Doch der Körper braucht anscheinend diese Zeit. Einen Paukenerguss zu haben bedeutet, viel Zeit mitzubringen.

Da gehen schon mal mehrere Wochen ins Land, bis sich etwas tut. Nach einer echten Grippe (Influenza) zum Beispiel kann der Körper etwa drei Monate brauchen, bis alles überstanden ist. Nasennebenhöhlenentzündungen und Paukenergüsse können dazugehören.

Der Paukenerguss bettet den Kopf ein in ein Wattegefühl. Er ist lästig und überflüssig wie ein Kropf, so scheint’s. Doch meistens hilft Eines, um aus der Wattewelt herauszukommen: Das Warten.

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Kategorie: Begriffe, Psychosomatik Stichworte: Psychosomatik

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Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    12.04.2015 um 1:00

    Danke, Dir auch, liebe Clia!

  2. Clia meint

    11.04.2015 um 13:41

    Ah, das ist gut zu wissen! Hatte mir schon Sorgen gemacht, weil ich mich nach einer saftigen Erkältung/Grippe (´was es genau war, weiß ich nicht) samt deftigem Nebenhöhlendings schon länger schlapp und wattig fühle.

    Wünsche Dir ein sehr schönes Wochenende, liebe Dunja!

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