Viele Operationen nutzen nichts. Oder besser gesagt: Sie nutzen etwas, aber eigentlich ist es nur ein Plazebo-Effekt. Britische Forscher um Karolina Wartolowska haben verschiedene Studien über Operationen untersucht. Darunter waren Gelenk- und Wirbelsäulenoperationen, Operationen bei koronaren Herzerkrankungen und bei Refluxkrankheit. Das Ergebnis: Zwar zeigten über zwei Drittel der Studien, dass sich die Beschwerden der Patienten verbesserten, aber bei der Hälfte der Studien ging es den „in echt operierten“ Patienten nicht besser als den „Plazebo-operierten“ Patienten. Bei Plazebo-Operationen werden Hautschnitte angelegt, sodass die Patienten nur denken, sie wurden operiert.
Patienten sind eingeweiht
Bei diesen Studien, die echte Operationen mit Scheinoperationen vergleichen, stimmen die Patienten vorher der Studie zu, sodass sie wissen, dass sie vielleicht nur eine Schein-Operation erhalten. Den Patienten, die eine echte Operation erhalten hatten, ging es oft jedoch nur geringfügig besser als den schein-operierten Studienteilnehmern.
Link:
Karolina Wartolowska et al. (National Institute of Health Research Musculoskeletal Biomedical Research Unit, Oxford, UK) (2014):
Use of placebo controls in the evaluation of surgery: systematic review
BMJ 2014; 348 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.g3253 (Published 21 May 2014)
http://www.bmj.com/content/348/bmj.g3253
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