Das, was in einer Verhaltenstherapie oft wirkt, sind eigentlich psychodynamische Elemente. Das erklärt der amerikanische Psychotherapieforscher Jonathan Shedler in seinem Beitrag „Where is the Evidence for Evidence Based Therapies?“ (nachzulesen hier). Aber auch die Forscher Peter Badgio, Gregory Halperin und Jacques Barber, University of Pennsylvania, erklären, dass in beiden Therapien oft dieselbe Wirkung erreicht wird – nur die Techniken, die angewendet werden und die Begriffe, mit denen die Wirkungsweisen beschrieben werden, sind unterschiedlich. (Acquisition of adaptive skills: Psychotherapeutic change in cognitive and dynamic therapies. Clinical Psychology Review, Vol 19, Issue 6, Sept 1999: 721-737)
Gemeinsamkeiten
Um neues Erleben zu ermöglichen, ist „ein besseres Verständnis des eigenen Verhaltens, der Gedanken und Emotionen“ notwendig (Badgio et al. 1999: 724). Man braucht ein „beobachtendes Ich“, um sich zu verändern. So wird es möglich, mehr Distanz zu den eigenen inneren Vorgängen herzustellen. Sowohl in der Verhaltenstherapie als auch in der psychodynamischen Therapie werden diese Fähigkeiten geschult – die Verhaltenstherapeuten nennen es „Selbstbeobachtung“, die Psychoanalytiker nennen es nach Peter Fonagy „reflexive Funktion“ oder „Mentalisierung“.
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