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Aktuelle Seite: Startseite / Glossar Psychoanalyse / Ich-Schwäche und Ich-Störung: Wie gut kann ich mich steuern?

Ich-Schwäche und Ich-Störung: Wie gut kann ich mich steuern?

22.08.2011 von Dunja Voos 5 Kommentare

Viele Patienten, die einen Psychotherapeuten aufsuchen, leiden unter einer „Ich-Schwäche“. Das bedeutet, dass die sogenannten „Ich-Funktionen“ teilweise eingeschränkt sind. Zu den Ich-Funktionen gehört zum Beispiel die Steuerung der Affekte und das Wahrnehmen der inneren und äußeren Welt. Wer hier geschwächt ist, der kann nur schwer innere Spannungen aushalten. Das steuernde „Ich“ wird möglicherweise vom strengen „Über-Ich“ (z.B. von strengen moralischen Vorstellungen) und vom „Es“ (den „Trieben“) sozusagen eingequetscht. Eine besonders ausgeprägte Ich-Schwäche heißt „Ich-Defekt“.

Andere werden gebraucht

Oft braucht der Betroffene eine nahe Bezugsperson, auf die er sich stützen kann und die ihm ein Hilfs-Ich anbietet. Er steht unter einem enormen Druck. Affekte wie Wut, Enttäuschung oder Angst sind kaum auszuhalten und der Betroffene kann diesen Spannungen nur wenig entgegensetzen.

Von einer „strukturellen Ich-Schwäche“ spricht man, wenn die Struktur „Über-Ich-Es“ nicht ausgeglichen ist, sodass z.B. ein überstarkes Über-Ich das Ich mit seinen strengen Regeln erdrückt. Das Über-Ich kann auch zu schwach sein, sodass die Triebe sich austoben können. Das Ich kann auch durch Traumata geschhwächt sein, sodass das „Es“ durchbricht, obwohl ein starkes Über-Ich vorhanden ist.

Ich-Schwäche zeigt sich in kritischen Situationen

Die Ich-Schwäche bestimmt den Alltag der Betroffenen immer wieder, besonders wenn Situationen unübersichtlich und stressig werden oder wenn sie an Vergangenes erinnern, das nicht verarbeitet wurde. Dann ist planvolles und durchdachtes Handeln kaum möglich. Angst kann sich ebenso einstellen wie die Schwierigkeit, sich selbst von anderen zu unterscheiden. Es entsteht dann manchmal das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Abgrenzung ist in diesen Momenten schwierig. In anderen Situationen, im ruhigen Fahrwasser, fühlen sich die Betroffenen dann wieder wohl und können auch – beispielsweise im Beruf – durchaus stark sein.

Stärkung durch Therapie

Bei einer Ich-Schwäche, die Leidensdruck hervorruft, hilft oft eine psychoanalytische Therapie. Die Beziehung zum Therapeuten ist ein Schutz, unter dem das schwache „Ich“ zu seiner Stärke finden kann. Unverarbeitete Probleme können nachträglich bewältigt werden. Man lernt sich selbst besser kennen – somit kann man sich auch selbst besser steuern. Therapeutenadressen gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie, www.dgpt.de.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Das „Ich“
  • Ich-Stärke
  • Es, Ich und Über-Ich
  • Ich-Defekt
  • Ich-Funktionen
  • Hilfs-Ich
  • Ich-Schwäche
  • Das „I and Me“ des William James
  • Strukturniveau: Wieviel Platz hat mein Ich zwischen Es und Über-Ich?

Zum Nachlesen:

Michael Ermann:
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
Kohlhammer Stuttgart 2004: 86

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Kategorie: Glossar Psychoanalyse, Psychische Störungen, Psychoanalyse Stichworte: GlossarPsychoanalyse, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    22.04.2022 um 19:28

    Ja :-) zu Satz Eins.
    Nein zum letzten Satz ;-)

  2. J.R meint

    22.04.2022 um 15:04

    Ist es möglich durch Therapie und Arbeit an sich selbst, einen Weg zu seinem Starken-Ich zu finden?
    Ich kann mir gut vorstellen, das man nicht so bleiben muss bzw das es nicht „unheilbar“ ist.
    Mit Sicherheit erfordert es viel Mühe und auch seine Zeit, dennoch glaube ich das wenn man konsequent und wirklich bereit ist zu investieren, man seine Schwäche auch in eine konstante Stärke transformieren kann.
    Oder täusche ich mich da?

    Lg :)

  3. brigitte meint

    28.08.2011 um 14:56

    hi dunja,
    toller beitrag danke! werde ab jetzt oefter mal in deinem blog vorbeigucken.
    @rainer: zum thema selbstwertgefuehl kannst du auch mal die seite durchlesen: http://www.selbstbewusstsein-staerken.net sehr empfehlenswert.
    lg, brigitte

  4. Dunja Voos meint

    02.03.2010 um 8:44

    Hallo Rainer,

    ein „stärkeres Ich“ schützt sicher auch vor Flugangst. Nur lassen sich das Ich oder das Selbstwertgefühl oft nicht auf die Schnelle von alleine stärken. Häufig fehlt es da an guten und nahen Beziehungen zu anderen Menschen (siehe Beitrag „Repräsentanzen“). Viele Patienten erlangen durch eine Psychotherapie ein besseres Selbstwertgefühl. Die Steigerung des Selbstwertgefühls ist eine Aufgabe, die man nur sehr schwer im Alleingang bearbeiten kann (siehe Beitrag „Du musst lernen, Dich selbst zu lieben“).

    Als „Begleitperson im Fluge“ kannst Du jedoch tatsächlich die Funktion eines „Hilfs-Ich“ übernehmen und damit kurzfristig einigen Menschen helfen.

    Viel Spaß bei der Begleitung!

    Dunja

  5. Rainer Plesse meint

    02.03.2010 um 0:31

    Hallo Dunja,

    das Ding mit der Ich-Schwaeche finde ich interessant, muss allerdings noch darueber
    nachdenken. Auf die Schnelle und auf das Flugangstseminar bezogen ziehe ich zwei Schluesse:
    1. Steigert Euer Selbstwergefuehl und ihr kommt besser mit eurer Angst klar,
    2. Als Begleitperson im Fluge uebernehme ich ein wenig die Schutzfunktion fuer ein evtl. schwaches Ich und entlasse es am Ende (hoffentlich) gestaerkt.
    Beste Fruehlingsgruesse aus Dresden.
    Rainer

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