Der „SBB-HKS 11-18“ ist ein „Selbstbeurteilungsbogen für Hyperkinetische Störungen“ für Kinder und Jugendliche von 11-18 Jahren. Entwickelt wurde der SBB-HKS unter anderem von dem Kölner Kinderpsychologen Professor Manfred Döpfner. Der SBB-HKS wurde inzwischen zum „SBB-ADHS“ weiterentwickelt. Auf der Website des Zentralen ADHS-Netzes ist ein Beispielfragebogen des „SBB-HKS 11-18“ abgebildet.
Beispielfragen
Im SBB-HKS 11-18 können die Kinder und Jugendlichen ab 11 Jahren selbst angeben, wie sehr eine bestimmte Aussage auf sie zutrifft. Hier eine Beispielaussage:
01: „Ich beachte bei den Schularbeiten, bei anderen Tätigkeiten oder bei der Arbeit häufig Einzelheiten nicht oder mache häufig Flüchtigkeitsfehler“.
Wie zutreffend ist die Beschreibung?
Antwortmöglichkeiten: gar nicht (0), ein wenig (1), weitgehend (2), besonders (3).
Nur bei der Testzentrale erhältlich
Der Test ist geschützt – das heißt, er ist im Internet nirgends „blanko“ abgebildet und kann auch nicht so einfach ausgedruckt werden. Er kann nur bei der Testzentrale bestellt werden. Er ist Bestandteil des DISYPS II (Diagnostiksystem für Psychische Störungen nach ICD 10 und DSM IV für Kinder und Jugendliche).
Auswerten kann man nicht alleine
Die Auswertung des Tests erfolgt von Fachleuten. Man kann nicht einfach die Punkte zusammenzählen, um zu einem Ergebnis zu kommen, denn jeder Punkt hat ein eigenes Gewicht. Die verschiedenen Aussagen sind verschieden starke Hinweise auf ADHS.
Den ADHS-Test gibt es nicht
Inzwischen gibt es zahlreiche Fragebögen, die dabei helfen sollen, ADHS zu diagnostizieren. Doch den Tests ist gemeinsam, dass sie hauptsächlich die Symptome abfragen. Das heißt, es wird danach gefragt, wie sich ein Kind verhält. Mithilfe der Tests erfährt man, wie stark die Unruhe, die Unkonzentriertheit und die Impulsivität ausgebildet sind. Die Tests sagen jedoch kaum etwas über die Gefühlswelt des Kindes aus. Ebenso wenig erfährt man etwas über die Ursachen der Symptome.
Die Tests machen nicht schlauer
Am Ende des Tests weiß man nur: Ja, das Kind ist nach den von Experten ausgedachten Kriterien so überaktiv/unkonzentriert/impusliv, dass es die Diagnose „ADHS“ erhält. Was man nun damit anfängt, ist die große Frage. Sicher gibt es Standardtherapien, die zur Zeit empfohlen werden (ADHS-Leitlinien der AWMF, Stellungnahmen zu ADHS der Bundesärztekammer). Doch in der Praxis stelle ich bei den Eltern oder den Patienten immer wieder fest, dass die Suche nach der wirklich passenden Hilfe nach dem Testergebnis oft erst beginnt. Gerne empfehle ich psychoanalytisch orientierte Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Adressen gibt es bei der Vereinigung analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, www.vakjp.de.
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