Mentalisierungsschwäche – eine Kurzgeschichte

Er war klein, der Raum, und eng. In so einem Raum wurde er immer wieder überfallen und gequält. Als Kind. Heute ist er erwachsen. Doch wenn er zum Gespräch muss in den dritten Stock, fühlt er sich hilflos. Er kann nicht mehr denken, reagiert in Angst. Seine Fähigkeit zu mentalisieren ist weg. Doch ist sie an den Ort gebunden. Beide nehmen ihre Stühle und setzen sich aufs freie Feld. Um sie herum die frische Luft. Und das Mentalisieren wird möglich, weil die Angst, überfallen zu werden, in die Weite entschwunden ist.

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One thought on “Mentalisierungsschwäche – eine Kurzgeschichte

  1. Kate sagt:

    Guten Tag Frau Dr. Voos,

    ja, auch hier finde ich mich wieder. An meinen schwierigsten Tagen während stationären Therapien, wenn es mir nicht mal möglich war einen Behandlungsraum zu betreten, geschweige denn dort zu sprechen ging meine erste gute Therapeutin mit mir in den angrenzenden Klinikpark oder den Stadtpark und nach einer Weile des Schweigens wurden dort, in der Luft und im Grün Worte möglich. Gut, wenn sich Therapeuten bisweilen untypischere Wege wagen.

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